2011-10-21 12:29:42

Kroatien: Bischöfe stellen sich hinter den Vatikan


Die Kroatische Bischofskonferenz hat sich im Streit um das istrische Kloster Dajla und dazugehörige Immobilien an der Adriaküste hinter den Papst gestellt – und hinter die Entscheidung einer vom Vatikan eingesetzten kirchlichen Schlichtungskommission.
Gleichzeitig wiesen die Bischöfe am Donnerstag Anschuldigungen kroatischer Medien zurück, der Heilige Stuhl wolle durch sein Vorgehen in dem Fall Kroatien „italienisieren“. Unter Verweis auf die seit Jahren andauernde juristische Auseinandersetzung erkennen die Bischöfe die Beschlüsse des Heiligen Stuhls an, um die „aufgekommenen Spannungen zu beruhigen“, eine Lösung herbei zu führen und die Dinge, „soweit es möglich ist, in den Rahmen von Wahrheit und Recht zu bringen“, heißt es in der Erklärung. Die Bischofskonferenz würdigt unter anderem die seelsorglichen Verdienste der in Dajla bis zu ihrer Vertreibung 1948 tätigen italienischen Benediktiner. Die Affäre drohe die pastoralen Früchte des Kroatienbesuchs von Benedikt XVI. im vergangenen Juni zu überschatten, warnten die Bischöfe. Sie begrüssen den neu ernannten Bischof-Koadjutor Drazen Kutlesa, den der Papst am Dienstag dem Diözesanbischof von Porec-Pula, Ivan Milovan, zur Seite gestellt hatte.

Der Zwist um das Kloster Dajla sorgt seit August in Kroatien für Aufregung, als ein jahrelanger Streit zwischen italienischen Benediktinern und der kroatischen Diözese Porec-Pula um die Eigentumsrechte an der Immobilie eskalierte. Eine vom Vatikan eingesetzte Kardinalkommission hatte eine Lösung erarbeitet, bei der das Eigentum an dem Kloster den Benediktinern zugesprochen wird, jedoch mit der Vorgabe, den Besitz in eine GmbH auf kroatischem Boden einzubringen. Bischof Milovan weigerte sich allerdings, eine entsprechende Übereinkunft zu unterschreiben, woraufhin der Papst einen Kurienerzbischof ermächtigte, anstelle des Ortsbischofs das Dokument zu unterzeichnen. Wegen zusätzlich fällig werdender Entschädigungszahlungen an die italienischen Ordensleute drohte Bischof Milovan schließlich den Verkauf der Euphrasius-Basilika von Porec an, was endgültig einen Sturm der Entrüstung in der kroatischen Öffentlichkeit auslöste.

(kap 21.10.2011 sk)








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