Vatikan/Italien: Flüchtlingsbeauftragter kritisiert Regierung
Der Flüchtlingsbeauftragte des Vatikans rüffelt Italiens Umgang mit Migranten. Am
Rand einer Buchvorstellung sagte Erzbischof Antonio Maria Vegliò in Rom, es gebe einen
Widerspruch zwischen den Beteuerungen der Regierung und ihrer Politik. Außenminister
Franco Frattini habe vor der UNO-Vollversammlung die Sorge um den Menschen in Italien
als vordringlichste Aufgabe bezeichnet, Italiens Städte böten jedoch ein Bild, das
in krassem Gegensatz zu diesen Erklärungen stehe. Zahlreiche Obdachlose schliefen
in Bahnhöfen, erinnerte Vegliò. Migranten lebten häufig unter unzureichenden hygienischen
Bedingungen ohne Elektrizität und Heizung illegal in riesigen Gebäuden. (rv/kipa
20.10.2011 gs)