2011-10-18 09:35:35

Aktenzeichen: Adolph Kolping 20 Jahre selig


RealAudioMP3 Adolph Kolping versuchte, die Christen aus ihrer Trägheit aufzurütteln und sie an ihre Verantwortung für die Welt zu erinnern. Für ihn war das Christentum in erster Linie für den Alltag und für die Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit gedacht. Die Lebensräumen, in denen sich die menschliche und christliche Berufung zu erfüllen hat, sind für ihn: die Familie, die Kirche, der Beruf und die Politik. Das sagte Papst Johannes Paul II. bei der Seligsprechung von Adolph Kolping am 27. Oktober 1991 in Rom. Mit dieser Seligsprechung bestätigte der Papst vor aller Welt feierlich, was er bei seinem ersten Deutschlandbesuch am 15. November 1980 am Grab des "Gesellenvaters" in der Minoritenkirche in Köln sagte: " Solche Leitbilder wie Adolph Kolping brauchen wir für die Kirche von heute." Am 8. Dezember 1813 in Kerpen geboren, wuchs Adolph Kolping in bescheidenen Verhältnissen auf und erlernte das Schuhmacherhandwerk. Er wanderte wie andere Gesellen damals, von Ort zu Ort. Doch Adolph Kolping hatte andere Pläne. Mit 23 Jahren wagte er den ungewöhnlichen Schritt und besuchte das Marzellengymnasium in Köln. Nach Ablegen der Reifeprüfung, studierte er Philosophie und Theologie. Zum Priester geweiht, lernte er den in Elberfeld gegründeten Gesellenverein kennen. In diesem Zusammenschluß der Gesellen erkannte er ein geeignetes Mittel zur Bewältigung sozialer Probleme junger Menschen. Am 6. Mai 1849 gründete er in Köln mit sieben Gesellen ebenfalls einen katholischen Gesellenverein, der sich später zum Mittelpunkt einer großen, weit verzweigten Gemeinschaft entwickelte. Sein Anliegen war: "Sozialer Wandel durch Veränderung der Menschen." Durch viele Reisen und unermüdlichen Einsatz gelang es Adolph Kolping, Idee und Praxis seiner Gemeinschaft bis an die Grenzen Europas und sogar bis nach Übersee zu verbreiten. In seinem letzten Lebensjahr gab es bereits 420 örtliche Gesellenvereine - heute Kolpingsfamilien genannt - in Europa und Nordamerika. Am 4. Dezember 1865 starb Adolph Kolping, geschwächt durch rastlosen Einsatz und geringe Rücksichtnahme auf seine angegriffene Gesundheit.Heute umfaßt das internationale Kolpingwerk rund eine halbe Million Mitglieder.


Wir sprechen heute mit dem Generalsekretär des internationalen Kolpingwerkes, Hubert Tintelott, der dieser Einrichtung seit 1973, also seit beinahe 40 Jahren, vorsteht. Herr Tintelott, Adolph Kolping stammte aus ärmlichen Verhältnissen, arbeitete viele Jahre als Schustergeselle und wechselte dann nach seinem Theologiestudium in den Priesterstand – mit weitreichenden Folgen. Er wurde Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung und Soziallehre. Welches Leitbild markiert den Aufbruch des Kolpingwerkes ins 21. Jahrhundert?

„Adolph Kolping hat sich seinerzeit der Lösung der sozialen Frage seiner Zeit zugewandt. Das war die Situation, wie er sie in Wuppertal-Elberfeld kennen gelernt hatte. Eine Stadt damals, die groß von industrieller Produktion geprägt war, Webereien entstanden und damit wurden die Weber, die Handweber ins Abseits gedrängt und der Handwerkerstand verarmte. Das war die soziale Frage der damaligen Zeit, des 19. Jahrhunderts. Kolping wollte zur Lösung dieser sozialen Frage einen Beitrag leisten und – wie man das heute in Geschichtsbüchern nachlesen kann – er hat das auch getan. Was wir heute tun ist, wir greifen diese soziale Frage nicht nur innernationalen Kontext auf, sondern wir stellen uns der internationalen sozialen Frage, das heißt der Spannung in der Welt zwischen arm und reich, zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern, wie sie in „Popolo in Progressio“ beschrieben sind. Das internationale Kolpingwerk hat einen wichtigen Impuls aus dieser Encyclica bekommen, weil dort steht, dass die soziale Frage des vorigen Jahrhunderts sich zu einer internationalen sozialen Frage entwickelt hat. Seit dieser Zeit bemüht sich das Kolpingwerk auch auf diese internationale soziale Frage eine Antwort zu finden.“

Adolph Kolping hat gesagt, „die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist“. Insoweit sind auch die Aufgaben und Arbeitsschwerpunkte des Kolpingwerkes dem Wandel unterworfen, Sie sagten es eben. Bei allem heutigen Handeln ist dabei die Zukunft in den Blick zu nehmen. Wie laufen die Schwerpunkte dazu?

„Ich glaube die Schwerpunkte sind eigentlich sehr gleich geblieben wie damals zur Zeit Adolph Kolpings. Adolph Kolping wollte den engagierten Christen, der aus seinem Glauben heraus versucht, die Welt mitzugestalten. Er wollte den verantwortungsbewussten Vater, die verantwortungsbewusste Mutter, er wollte den engagierten Staatsbürger und er wollte denjenigen, der in seinem Beruf tüchtig war und etwas leisten konnte. Und er wollte mithelfen durch seinen Verband – durch den Gesellenverein damals und wie heute durch das Kolpingwerk – dass die Mitglieder, unsere Mitglieder in diesem Lebensbereich befähigt werden, wie sie dort ihr Christsein leben können: als Vater und Mutter, als Staatsbürger, in der Arbeitswelt, in allen Bereichen soll unser Christsein in unserem Handeln durchscheinen. Die Mitglieder dazu zu befähigen, durch Bildungsarbeit, Seminare und andere Aktivitäten, bleibt die wichtigste Aufgabe des Kolpingwerkes heute. Hinzu kommt als zweites, dass wir den Mitgliedern Lebenshilfen anbieten wollen, das heißt wir helfen ihnen bei der Bewältigung ihrer sozialen Probleme, bei der Bewältigung ihres Lebensalltags. Und als drittes wollen wir einen Beitrag zum Allgemeinwohl leisten, indem wir gesellschaftliche Aufgaben übernehmen als lebendiger Teil der Zivilgesellschaft.“

Herr Generalsekretär, Europa befindet sich zur Zeit in einer der wohl schwierigsten Finanzkrisen seit Bestehen der EU. Kann das Kolpingwerk Leitlinien aufzeigen, die aus dem aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen führen können?

„Ob wir in der Lage sind, hier große Leitlinien aufzuzeigen, die die Rettung des Euroraums unterstützen könnten, das wage ich zu bezweifeln. Aber wir sind natürlich sehr interessiert daran, dass wir in der Wirtschaft- und Finanzwelt zu Regeln kommen, die der katholischen Soziallehre entsprechen. Wir orientieren uns bei all unserem Handeln an der katholischen Soziallehre und holen daraus unsere Impulse. Wir sind also zum Beispiel davon überzeugt, dass das Leitbild, das heute die Wirtschaft beherrscht – immer größeres, immer mehr Wachstum – dass das auf Dauer kein Leitbild sein kann, das trägt. Wir haben immer vor einem Kapitalismus ohne Adjektive gewarnt, also einem reinen, puren Kapitalismus, der die soziale Dimension außen vor lässt. Ich denke, was dringend erforderlich ist – dazu hat das Kolpingwerk sich schon mehrfach geäußert – wir werden in Rom, wenn wir dort unsere Generalratstagung haben, die Einführung einer Finanztransaktionssteuer fordern und das politisch verabschieden. Das sind also Wege, dass auch die Finanzmärkte stärkeren Regeln unterworfen werden müssen, damit diese Turbulenzen, wie sie zur Zeit auf den Finanzmärkten existieren und die zu den Problemen auch in der Realwirtschaft führen, überwunden werden können.“

Die Gemeinschaftsstiftung Kolpingwerk hat sich die Aufgabe gestellt, die vielfältigen sozialen, kirchlichen, Völker verständigenden Jugend- und Altenpflegerischen sowie Erziehungs- und Bildungsaufgaben des Kolpingwerkes zu unterstützen und langfristig finanziell abzusichern. Ist das bis jetzt gelungen? Mit welchen Gefühlen schauen Sie auf diesem Gebiet in die Zukunft?

„Ich denke es ist im hohen Maße gelungen, die Mitglieder zu motivieren, sich als ein solidarisches, internationales Netzwerk zu verstehen. Das heißt, die Mitglieder sind weltweit miteinander verbunden. Wenn in irgendeinem Teil der Welt, beispielsweise durch Naturkatastrophen Probleme auftauchen, sind die Mitglieder der anderen Teile der Welt hier solidarisch und helfen. Darüber hinaus kann man sagen – was Sie eben schon einmal zitiert haben – die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist. Dass das Kolpingwerk in den unterschiedlichsten Strukturebenen auf örtlichen, diözesaner, nationaler Ebene sehr sensibel darauf reagiert, wo neue Probleme, neue Nöte entstehen und dafür auch versucht, angemessene Antworten zu finden. Wir können nun sagen, dass es in vielen Teilen der Welt beispielhafte Antworten auf konkrete soziale Nöte gibt, angefangen mit Gesundheitszentren über Mikrokredit- und Ausbildungsprogramme, über Ausbildungsprogramme im handwerklichen Bereich und im ländlichen Entwicklungsprogramme. Alle gesellschaftlichen Probleme, die uns zur Zeit bedrängen, werden von Kolpingfamilien thematisiert, aufgegriffen und man arbeitet mit an der Lösung durch solche Programme und ich denke, die Gemeinschaftsstiftung hat mit dazu beigetragen, dass die Mittel dazu zur Verfügung stehen und wird – Gott sei Dank – auch von den Mitgliedern sehr stark unterstützt, damit diese Mittel immer wieder bereit stehen.“

Die Kolpingfamilie von heute, Herr Tintelott, ist nicht mehr der katholische Gesellenverein von einst. Das gegenwärtige Kolpingwerk weist in seinen Strukturen und Aktivitäten selbstredend andere Akzente auf als der Verband in früheren Zeiten. Umso spannender ist es, sich mit der Geschichte des Verbandes eingehend auseinanderzusetzen. Welche würden Sie dabei als die wichtigsten Etappen aufzählen?

„Ich denke, wichtig ist immer wieder die Rückbesinnung auf unseren Gründer. Wir nennen uns nicht ohne Grund Kolpingwerk, was ja einen starken Bezug zu unserem Gründer signalisieren soll. Wenn man immer wieder in die Geschichte und auch in das Leben von Adolph Kolping und seine Schriften schaut, ist man immer wieder erstaunt, welche Tiefe diese Aussagen haben und wie allgemeingültig sie sind. Unabhängig von der Zeit, in der sie geschrieben sind, aber auch unabhängig vom Kulturkreis, man kann sie weithin anwenden. Die wichtigste Etappe ist dann eigentlich das Jahr 1968, als das Kolpingwerk sich entschieden hat, sich der internationalen sozialen Frage zu stellen. Bis dahin war das Kolpingwerk eigentlich ein deutschsprechender Verband, also nur auf Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol und deutschsprachige Auswanderer begrenzt. Aber seit 1968 hat sich der Verband geöffnet und aus dieser Zeit kam dann auch die Entwicklung, die heute dazu geführt hat, dass wir in 61 Ländern vertreten sind.
Nicht ohne Bedeutung war allerdings auch die Entscheidung, aus dem katholischen Gesellenverein eine Kolpingfamilie zu machen. Das war etwa Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Es ging darum zu sagen, wir sind nicht mehr allein auf Handwerker begrenzt, sondern wir sind auch für andere soziale Schichten offen. Das hat dazu geführt, dass das Kolpingwerk heute kein Handwerkerverband mehr ist, sondern ein Verband von sozial engagierten Katholiken mit in Gaststatus und Freundschaft verbundenen Protestanten, die auch bei uns im Verband mitarbeiten.“

Sie haben zu den deutschsprachigen Ländern auch Südtirol genannt. Gibt es dort etwas, das Sie als Generalsekretär des internationalen Kolpingverbandes spezifisch sagen könnten?

„Das Kolpingwerk in Südtirol hat sich in besonderer Weise dazu verpflichtet gefühlt, den jungen Menschen eine Unterkunft anzubieten, wenn sie aus den Dörfern zur schulischen und beruflichen Weiterbildung in die Städte müssen. Damit ist das Kolpingwerk Südtirol einer Aufgabe verbunden geblieben, die das Kolpingwerk von Anfang an aufgegriffen hat. Nämlich Jugendwohnen anzubieten, und zwar in einem Umfeld, das den jungen Menschen entspricht, was modern ist, andererseits aber auch in dem Wohnumfeld bestimmte Werte vermittelt. Ich glaube das Kolpingwerk Südtirol gehört heute mit zu den größten Trägern für Jugendwohnen in Südtirol und bringt in dem Bereich beispielhafte Leistungen. Nicht zu vergessen ist aber auch das Engagement des Kolpingwerk Südtirol für internationale Projekte. Hier hat der Verband in den letzten Jahren wirklich Beispielhaftes geleistet.“

Noch einmal einen Blick in die Vergangenheit. War die offizielle Kirche oder sagen wir ein Teil der kirchlichen Hierarchie immer einverstanden mit den Ideen und dem Wirken Adolph Kolpings? War da nicht auch Skepsis vorhanden, weil ihr Kolpingsgesellenverein vielleicht zu weltlich erschien, sich zumindest zu viel mit weltlichen und zu wenig mit religiösen Dingen befasste? Kolpings Gesellenverein war ja ein durchaus aus Laien bestehende Organisation.

„Das war schon ein Problem zu Zeiten Kolpings. Schon Adolph Kolping hat sich schwer getan, Mitbrüder zu gewinnen, die die Notwendigkeit gesehen haben, dass die Kirche in die Gesellschaft hineinwirkt, dass sie gesellschaftliche Aufgaben aufgreift und dafür auch Laienstrukturen nutzt. Bis heute ist das ein Problem. Nicht immer finden wir Priester und auch Bischöfe, die diesen Ansatz unseres Verbandes unterstützen, dass Laien aus eigener Verantwortung soziale Aufgaben definieren, die sie lösen wollen und dass sie sich dann auch für die Lösung dieser Aufgaben engagieren. Das ist immer wieder ein durchaus nicht ganz leidfreies Miteinander, weil es immer wieder die Situation gibt, dass man einfordert, dass wir uns verstärkt auf spirituelle Aktivitäten konzentrieren sollen und müssen. Allerdings denke ich haben wir über die Geschichte hinweg bei Kolping eine gute Balance gefunden. In jedem unserer Vorstände ist als Vertreter der Hierarchie ein Priester mit eingebunden, sodass wir eigentlich immer in der Mitte der Kirche gestanden sind und nie extrem links oder rechts bzw. nur spirituell oder nur sozial, sondern immer wieder versucht haben, beide Seiten angemessen in unseren verbandlichen Aktivitäten einzufangen. Uns geht es um die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und dazu gehört sowohl seine spirituelle Entwicklung, aber auch seine Entwicklung im Hinblick auf Partizipation in der Gesellschaft, im Hinblick auf seine materielle Situation.“

Die Namen der Personen, die Kolpings Lebenslauf begleiten, sind hochrangig. Nennen wir Joseph von Görres zum Beispiel, den Kunsthistoriker Ignaz von Döllinger, sein Beichtvater Prof. Windischmann, woher oder von wem erhielt der junge Adolph Kolping die wirklich entscheidende Prägung zu seinem späteren Lebenslauf? Waren es auch seine Eltern?

„Seine Eltern und vor allem seine Mutter, die er auch in einem Gedicht hoch gerühmt hat, haben sicherlich einen wesentlichen Anteil daran, bei Adolph Kolping die Frömmigkeit zu Grunde zu legen. Seine tiefe Verbundenheit mit Gott, mit Jesus Christus kommt ohne Zweifel aus seinem Elternhaus. Dann ist eigentlich, was sein späteres Wirken angeht, für ihn der Kontakt mit den Menschen die Lebensschule gewesen. Die Lehrer haben ihn sicherlich geholfen, sich akademisch zu entwickeln – und er wollte ja eigentlich akademischer Lehrer werden. Er war nicht unbedingt darauf erpicht, Sozialreformer zu werden, wie er das später geworden ist. Erst durch den Kontakt mit den sozialen Nöten der Menschen in Wuppertal, wo er Kaplan war, hat er seine eigentliche Berufung gefunden. Dass das ein kontinuierlicher Weg gewesen ist vom Schuhmachergesellen zum Vater der Handwerker, wie das manchmal beschrieben wird, das entspricht nicht ganz der Wirklichkeit. Denn eigentlich hat er nach seiner Lehre einen Weg aus der sozialen Not heraus finden wollen, die er als Handwerksgeselle erlebt hatte. Er wollte akademisch etwas leisten und erst die Konfrontation mit den Problemen im Wuppertal, die Not der Gesellen, die er dort gesehen hat, hat ihn dann motiviert zu sagen, ich muss mich dieser Aufgabe zu wenden und dafür bin ich eigentlich auch gut ausgestattet, weil ich die Not der Menschen persönlich kennen gelernt habe.“

Eine letzte Frage. Ich möchte Sie noch an diesem 20. Jahrestag der Seligsprechung, Herr Tintelott, um ein Schlusswort bitten, das sowohl die Bedeutung Adolph Kolpings in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft stichwortartig zusammenfasst. Anders gefragt, wer war Adolph Kolping, wer ist Adolph Kolping und wer wird Adolph Kolping in Zukunft sein? Ein Heiliger?

„Ich denke Adolph Kolping war für die Menschen seiner Zeit das, was man ihm als Ehrentitel gegeben hat: Vater Kolping. Er war also eine große Vaterfigur für die Menschen der damaligen Zeit, für die Gesellen, die ihn persönlich kennen gelernt haben. Er war ihnen Richtschnur und Vorbild und das ist er glaube ich, bis heute für viele Mitglieder im Kolpingwerk geblieben. Wer in sein Leben hineinschaut wird immer wieder feststellen können: Ich kann mich am Lebensbeispiel Adolph Kolpings aufrichten, ich kann aus seinem Lebensbeispiel für mich als Christ auch heute Perspektiven gewinnen. Er war eben kein Heiliger, der auf dem Sockel gestanden hat, sondern er war mitten im Leben. Er hat Freud und Leid mit den Menschen geteilt, er hat Dankbarkeit erlebt, aber auch Undankbarkeit. Er hat Rückschläge hinnehmen müssen, eben alles, was zu einem menschlichen Leben dazugehört. Im großen Gottvertrauen hat er immer wieder diese Probleme gemeistert. Ich denke, das muss für uns als Kolping-Mitglieder das Zeichen sein. Wir nennen ja unsere Wallfahrt „Auf dem Weg zur Heiligkeit“. Damit meinen wir nicht nur die Heiligsprechung Adolph Kolpings, sondern dass wir alle uns selbst auf den Weg zur Heiligkeit machen müssen und dabei an Adolph Kolping Maß nehmen können, sowohl in seinem Gottvertrauen und seiner Orientierung an Jesus Christus, wie aber auch in seiner Offenheit für die sozialen Probleme der Menschen in seinem Umfeld. Ich denke diese beiden Dinge sind die Leitschnur, an der wir uns immer wieder ausrichten müssen. Die Nöte der Zeit werden uns lehren, was zu tun ist. Adolph Kolping kann uns dabei eine gute Richtschnur sein.“

(rv 16.10.2011 ap)







All the contents on this site are copyrighted ©.