In Berlin soll erstmals ein Sakralbau entstehen, in dem Christen, Juden und Muslime
Gottesdienst feiern. Vertreter der drei Religionen gründeten am 11. Oktober einen
Trägerverein für ein „Bet- und Lehrhaus am Petriplatz“. Geplant ist, den Neubau an
der Stelle der 1964 von der DDR-Regierung gesprengten St.-Petri-Kirche zu errichten.
Bis Ende des Jahres soll nach Angaben der Initiatoren in Kooperation mit dem Senat
ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins
gehören die evangelische Kirchengemeinde St. Petri/St. Marien in Berlin-Mitte, die
Jüdische Gemeinde zu Berlin, das muslimische Forum für Interkulturellen Dialog Berlin
und das Land Berlin. Wie der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Gregor Hohberg, sagte,
handelt es sich bei dem Projekt um ein europäisches Modellvorhaben. Anders als bestehende
multireligiöse Gebetsräume wie etwa an Flughäfen solle der Neubau auch von außen als
Sakralbau erkennbar sein. Vorgesehen sei, dass die drei großen monotheistischen Religionen
in drei getrennten Räumen Gottesdienste feiern könnten. Allerdings ist die Finanzierung
des Projekts noch nicht gesichert.