2011-10-15 11:59:02

Auch der Papst gratuliert zu 50 Jahren Adveniat


RealAudioMP3 Das bischöfliche Hilfswerk Adveniat hat am Freitag in Essen an seine Gründung vor fünfzig Jahren erinnert. Bei dem Festgottesdienst betonte der Bischof des Lateinamerika-Hilfswerks, Franz-Josef Overbeck, die „gelebte Solidarität mit den Menschen in Lateinamerika und der Karibik“. Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, rief die Gläubigen dazu auf, die Partnerschaft Deutschlands mit Lateinamerika zu erneuern und zu verlebendigen. Die Kirche Lateinamerikas habe noch immer mehr Aufgaben als Mittel. „In Lateinamerika ist auch heute die soziale Not groß, es mangelt an Gerechtigkeit, an Bildung, auch an Nahrungsmitteln und an Rechtsstaatlichkeit“, betonte Schick. In einigen Staaten Lateinamerikas nähmen außerdem in jüngster Zeit Menschenrechtsverletzungen, Hunger und Armut sogar zu, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie dagegen ab.

Papst: Der Name Adveniat ist Programm

Auch Papst Benedikt XVI. gratuliert Adveniat. In einem Brief lobt er die „treue Verbindung der Kirche Deutschlands mit den süd- und mittelamerikanischen Brüdern und Schwestern“: „Durch ihre großzügigen Spenden und ihren selbstlosen Einsatz vor Ort haben die deutschen Katholiken zahlreiche kirchliche Hilfsprojekte in den Ländern Lateinamerikas durchgeführt. Dieser großherzige Ausdruck christlicher Caritas verdient aufrichtige Anerkennung.“

„Der Name Adveniat ist Programm“, führt der Papst aus: „Die Vaterunser-Bitte „Adveniat regnum tuum! – Dein Reich komme!“ hat der Aktion den Namen gegeben. Das Reich Gottes ist mit der Menschwerdung Jesu Christi unter uns angebrochen, und zugleich sind die Christen gerufen, am Aufbau dieses Reiches mitzuarbeiten. In diesem Sinne hilft Adveniat, das gottmenschliche Antlitz Christi in Lateinamerika immer mehr aufstrahlen zu lassen, und wirkt an der Entwicklung einer lebensfähigen und lebenswerten Gesellschaft in Gerechtigkeit und Frieden entschieden mit.“

Adveniat helfe „armen und benachteiligten Menschen“, vernachlässige aber auch nicht die „ganz wesentlich geistliche Dimension“, so Benedikt XVI.: „Im Vaterunser lehrt uns Christus, um das Kommen des Reiches zu bitten. Wir können es nicht einfach machen, sondern es ist vor allem Geschenk. Das Reich Gottes und das Wirken Christi gehören zusammen. Es entfaltet sich dort, wo durch die Verkündigung der Frohen Botschaft und durch die Feier der Sakramente Begegnung mit ihm, dem Heiland und Erlöser der Menschen, geschieht.“ Christus lasse „unser soziales Bemühen nicht bloß materiell, äußerlich oder hohl bleiben“, sondern erfülle es „von innen her mit Geist und Leben“.


Präsident Wulff: Vorbildlicher Brückenbau


Bundespräsident Christian Wulff spricht in seinem Grußwort an Adveniat von einem „vorbildlichen Brückenbau zwischen Lateinamerika und Europa“. Die Adveniat-Kollekte an Weihnachten zeige Jahr für Jahr in überwältigender Weise, „dass die Herzen der katholischen Christenmenschen in Deutschland für ihre Glaubensbrüder und -schwestern weit geöffnet sind“. Adveniat habe überall in Lateinamerika einen hervorragenden Ruf, der dem Ansehen ganz Deutschlands gedient habe, so Wulff.


Seit seiner Gründung erhielt Adveniat nach eigenen Angaben 2,3 Milliarden Euro an Spenden. Jährlich fördert das Hilfswerk mehr als 3.000 Projekte mit rund 40 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro kommen aus Kirchensteuermitteln.


(rv/kna/pm/domradio 15.1o.2011 sk)








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