Die Vatikanzeitung kritisiert eine neue Aids-Präventionskampagne der UNO. Der „Osservatore
Romano“ wirft der UN-Gesundheitsorganisation WHO sowie dem US-Pharmakonzern Pfizer
vor, in Afrika ein hormonelles Verhütungsmittel für Aids-Kranke zu verkaufen, das
die Ansteckungsgefahr erheblich erhöhe. Das Mittel „Depo-Provera“ verdopple die Wahrscheinlichkeit
einer Infizierung des Lebenspartners, heißt es in einem Kommentar auf der Titelseite
der Zeitung unter Berufung auf neuere Forschungen. Trotzdem hielten die Vereinten
Nationen am Vertrieb dieses Verhütungsmittels fest, kritisiert der „Osservatore“.
Auch der Hersteller Pfizer weigere sich, die Forschungen zur Kenntnis zu nehmen, und
lehne eine Stellungnahme ab. Leidtragende seien vor allem afrikanische Frauen.