Das Zuhause-Sein bei
Gott ist die wahre Freude des Menschen. Das unterstrich der Papst an diesem Mittwoch
bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Diesmal betrachtete Benedikt in seiner
Katechesenreihe über das Gebet den Psalm 126, in dem „die Großtaten Gottes besungen
werden“, so der Papst.
„Der Psalmist erinnert sich voll Freude an die Heimkehr
aus dem Exil in Babylon: „Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da
waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll
Jubel“ (Vv. 1-2). Die schreckliche Erfahrung des Exils bedeutete für das Volk Israel
nicht nur einen materiellen, äußerlichen Verlust. Vielmehr war es der scheinbare Widerruf
der Verheißungen Gottes. Er selbst schien sie verlassen zu haben. Doch Gott verlässt
den Menschen nicht, er schenkt die Rückkehr in die Heimat.“
Diese Rückkehr
in die Heimat sei nun vor allem ein geistlicher Weg, führte der Papst aus. Wirklich
nach Hause kommen bedeute wieder tiefer zum Glauben kommen, zum Vertrauen, zur Gemeinschaft
mit dem Herrn.
„Das Heimfinden zu Gott macht die tiefe Freude des Psalmisten
aus: „Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich“ (V. 3). Auch wenn unsere
Geschichte oft die Spuren von Schmerz und Unsicherheit trägt, ist sie doch Heilsgeschichte,
in der Gott das Los unserer Gefangenschaft wendet, unsere Verstricktheit in die Sünde
löst. In Christus endet unser Exil. Er befreit uns aus der Knechtschaft des Bösen,
und er trocknet alle Tränen. Christus führt uns zur wahren Heimat, zum Haus des Vaters.“
Der
Papst begrüßte auf Deutsch u.a. die Neupriester und Gäste des Collegium Germanicum
et Hungaricum; das „Germanicum“ begeht alljährlich am 10. Oktober die Weihe seiner
neuen Priester.
„Der Rosenkranzmonat Oktober lädt uns ein, an der Hand
der seligen Jungfrau Maria Christus entgegen zu gehen, der uns Erlösung und Heil schenkt.
Zusammen mit Maria dürfen auch wir Gott voll Freude preisen: „Der Mächtige hat Großes
an mir getan, und sein Name ist heilig“ (Lk 1,49). Gott begleite Euch alle!“