Am kommenden Wochenende
tagt im Vatikan ein Kongress zur Neuevangelisierung, 8.500 Teilnehmer haben sich angesagt.
Das Thema werden die neuen Evangelisatoren sein, Menschen, die für die Verbreitung
des Glaubens heute einstehen. Vorreiter dieser Bewegung ist unter anderem das Erzbistum
Wien mit seinem Reformprozess. Erzbischof Christoph Schönborn hat dazu einen „Masterplan“,
den er in einem Hirtenbrief vorstellte, und gleichzeitig am vergangenen Sonntag auch
persönlich im Wiener Stephansdom:
„Unter dem Begriff ‚Masterplan’ verstehe
ich kein fertiges Rezept, das ich in der Tasche haben kann. Es geht darum, dass wir
gemeinsam neu und frisch dem Herrn selber die Frage stellen: Was willst du, das wir
tun sollen? Die Kirche ist ja kein Selbstzweck.“
Es brauche diese geistliche
Vergewisserung. Ebenfalls brauche es ein „Ja“ zur gegenwärtigen Situation der Kirche;
ein Nachhängen an Träumen vom Erfolg der Kirche der Vergangenheit helfe nicht. Im
Blick auf die Kirche wie auch auf die Gesellschaft nehme er eine „weit verbreitete
Ratlosigkeit“ wahr, so Schönborn. Die einfache Lösung könne es nicht geben.
„Auf
jeden Fall bin ich misstrauisch gegen alle, die Patentrezepte haben. Eines wissen
wir sicher: Wir brauchen Reformen, neue Zugänge. Und wie es für die Finanzkrise nur
einen Weg gibt, nämlich dass wir alle unser Verhalten ändern, so ist es auch bei dem
Reformweg der Kirche: Er ist zuerst der persönliche Weg der Umkehr.“