Etwa 3.000 Kopten haben sich an diesem Montag neue Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften
vor dem Koptischen Krankenhaus von Kairo geliefert. Das berichtet die spanische Nachrichtenagentur
efe. Die Demonstranten hätten mehrere Autos von Sicherheitskräften in Brand gesteckt.
Katholische Missionare in Kairo sprechen von einem „friedlichen Protest, der
vom Militär gewaltsam niedergeschlagen wurde“. Das berichtet die vatikanische Missions-Nachrichtenagentur
Fides. Der Direktor der Päpstlichen Missionswerke Ägypten wehrte sich gegen Darstellungen
in ägyptischen Medien, wonach Kopten Soldaten angegriffen hätten.
Der Führer
der Muslimbrüder, Manal Abu al-Hasan, fordert dagegen eine Entschuldigung des koptischen
Oberhaupts Shenuda III. Koptische Demonstranten hätten „die Einrichtungen des Staates
und das Heer angegriffen“ und „Sabotageakte verübt“, meinte er in einem Interview.
Jeder dürfe friedlich demonstrieren, „aber ohne das Leben in der Stadt zu unterbrechen“.
Shenuda solle auch für eine Entschädigung an die Familien der Opfer sorgen. Der koptische
Papst wurde hingegen von der staatlichen Nachrichtenagentur mit den Worten zitiert,
Unbekannte hätten sich in die Menge der Demonstranten vom Sonntag gemischt. „Diese
Unbekannten haben die Verbrechen verübt, die den Kopten vorgeworfen werden“, so Shenuda
III.
Der koptisch-katholische Patriarch von Alexandrien, Kardinal Antonios
Naguib, betont, dass es für Christen derzeit fast unmöglich ist, in Ägypten eine Kirche
zu bauen. Eine „offizielle, explizite Genehmigung“ zu bekommen, sei „ausgesprochen
schwierig“, so Naguib. Dass Ägypten ein moderner demokratischer Staat sein wolle,
gleichzeitig aber die islamische Sharia weiterhin als „Inspiration des Rechts“ gelte,
sei „schwer zu verstehen“. Die beiden Aspekte ließen sich doch kaum miteinander vereinbaren.