Vatikansprecher Federico
Lombardi verteidigt das Mitwirken des Heiligen Stuhls bei der UNO. In seinem Editorial
für Radio Vatikan sagte der Jesuit an diesem Samstag:
„Manchmal wird gefragt,
warum eine religiöse Autorität wie der Heilige Stuhl an den Arbeiten einer globalen
Einrichtung wie der UNO-Vollversammlung teilnimmt, wo es doch häufig zu harten politischen
Auseinandersetzungen kommt. Da muss man zunächst betonen, dass der Heilige Stuhl nur
den Status des Beobachters hat, also nicht an den Abstimmungen teilnimmt.“
Pater
Lombardi verweist auf die Rede, die der „Außenminister“ des Vatikans, Erzbischof Dominique
Mamberti, vor ein paar Tagen bei der derzeitigen Vollversammlung gehalten hat. Daran
lasse sich „verstehen“, was der Heilige Stuhl bei der UNO wolle.
„Johannes
Paul II. hatte bei seiner Ansprache in New York betont, die UNO müsse ein Ort sein,
in dem sich die Nationen als Mitglieder einer Familie erkennen, verantwortlich für
das Gemeinwohl der ganzen Menschheit. Benedikt XVI. hat davon ausgehend das Konzept
einer Schutzverantwortung entwickelt, als konkreter Ausdruck der Aufmerksamkeit für
die Schwächsten. Das hat Erzbischof Mamberti in seiner Ansprache nun auf die humanitären
Krisen im Moment, vor allem auf die Krise am Horn von Afrika, angewandt.“
Der
Vatikan-Erzbischof habe auch von Friedensschutz und Menschenrechten gesprochen, von
Religionsfreiheit und vom Zusammenhang zwischen Ethik und Wirtschaft. Er habe zum
„Kampf gegen den Waffenhandel“ aufgerufen und von nachhaltiger Entwicklung.
„Eine
Familie ist eine Gemeinschaft, wo einer vom anderen abhängt, alle sich vertrauen,
sich gegenseitig helfen und respektieren“, hat Mamberti gesagt. Daran zu erinnern,
ist im Interesse jedes Menschen. Und vor allem deshalb ist der Heilige Stuhl in New
York dabei!“