Präsident Omar al-Bashir hat den Präsidenten des abgespaltenen Südsudan zu einem Staatsbesuch
in Khartum empfangen. Der frühere Rebellenchef Salva Kiir Mayardit, der lange gegen
die Machthaber in Khartum gekämpft hatte, wurde mit militärischen Ehren in der Hauptstadt
begrüßt. Erst am 9. Juli hatte sich der Südsudan – im Beisein Bashirs – für unabhängig
erklärt; zu einem von vielen Beobachtern befürchteten neuen Bürgerkrieg zwischen Nord-
und Südsudan ist es bisher nicht gekommen. Die beiden Präsidenten wollen die künftige
Zusammenarbeit und die Art der Beziehungen zwischen ihren beiden Staaten ausloten.
Kniffligstes Problem sind die Ölfelder, die zu 90 Prozent im Südsudan liegen, während
die Raffinerien sich im Nordteil befinden. Erst 2005 war ein blutiger Bürgerkrieg
zwischen Nord- und Südteil des damals ungeteilten Sudan nach fast fünfzig Jahren zu
Ende gegangen.