Hilfe für Hungernde in Ostafrika: Eine Schule in jedem Dorf
Katholische Organisationen
sind an vorderster Front daran beteiligt, am Horn von Afrika die Folgen der Hungersnot
zu lindern. Darauf hat der vatikanische Caritas-Verantwortliche, Kardinal Robert Sarah,
hingewiesen. Alles in allem lag der Beitrag der katholischen Kirche zur Linderung
der Hungersnot bei bisher 60 Millionen Euro. Der Präsident des päpstlichen Rates „Cor
Unum“ äußerte sich an diesem Freitag bei einer Pressekonferenz im Vatikan.
„Es
gab eine starke Beteiligung der Ortskirchen. Jene, die lokal am meisten involviert
waren, also Somalia, Kenia, Äthiopien und Djibuti, haben den Opfern Aufnahme und Hilfe
gewährt. Der Heilige Vater hat via Cor Unum diese Ortskirchen mit fast 400.000 Dollar
Soforthilfe unterstützt. Zahlreiche nationale Caritas-Organisationen helfen, etwa
aus Italien, Deutschland, England, Luxemburg, Spanien, Mexiko, auch aus Afrika selbst;
überdies die Malteser, der Jesuiten-Flüchtlingsdienst, zahlreiche katholische Orden.
Und es gab große Kollekten in westlichen Ortskirchen, etwa in Deutschland und der
Schweiz.“
Cor Unum zufolge sind derzeit 13 Millionen Menschen am Horn von
Afrika auf Nothilfe angewiesen. Besonders in Somalia seien ohne rasches Eingreifen
Hunderttausende in akuter Lebensgefahr. Mindestens in den nächsten drei bis sechs
Monaten wird die Lage kritisch bleiben, auch wenn im Oktober Regen fällt. Der päpstliche
Caritas-Verantwortliche denkt schon darüber hinaus. Angesichts der Millionen Flüchtlinge
fürchtet er „eine ganze verlorene Generation“. Deshalb kündigte Kardinal Sarah ein
verstärktes Engagement der katholischen Kirche zum Bau von Schulen an.
„Ich
möchte heute besonders die Christen appellieren: bemühen wir uns um Schulen! Wenn
diese Hungersnot vorüber ist, müssen wir mit Bildung beginnen. Das ist eine besonders
Berufung der Kirche, die wie vielleicht keine andere Institution Trägerin von Bildung
ist. Andere sind vielleicht mehr als wir dazu berufen, Häuser und Infrastruktur zu
schaffen, um das Leben dieser Millionen Flüchtlinge wieder würdiger zu machen. Wir
hingegen müssen uns besonders um die Bildung kümmern. Mein Appell: eine Schule in
jedem Dorf! Ich sage das als Afrikaner: vereinen wir unsere Kräfte, um den Kindern
am Horn von Afrika Bildung und Kultur zu geben.“