2011-10-06 18:02:34

Bischof Trelle: „Europa braucht Rückbindung an ethische Vorgaben“


Gesellschaftliche Freiheit, die sich nicht an „ethischen Vorgaben“ und „religiösen Intuitionen“ orientiert, kostet Vertrauen. Das hat der neue stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle, im Rahmen der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda unterstrichen. Der Bischof nannte in seiner Predigt anlässlich der Bonifatius-Andacht in Fulda konkrete Beispiele für einen solchen Vertrauensverlust und zählte auf: „Wenn die Kündigung von 4.000 Arbeitsplätzen von den Börsen honoriert wird. Wenn es sich in dieser Gesellschaft beruflich und rentenrechtlich lohnt, keine Kinder zu bekommen. Wenn der Wohlstand vor allem mit fiskalischen und ökologischen Belastungen der nächsten Generation erkauft wird. Wenn die wesentliche Unterscheidung zwischen Schöpfer und Geschöpf biotechnologisch eingeebnet wird.“
Bischof Trelle ging in seinen Ausführungen explizit auf die Bundestagsrede des Papstes ein. Benedikt XVI. habe angesichts der „existentiellen Krise Europas“ ein „mutiges Plädoyer für die Erneuerung Europas als humaner Idee“ gehalten. Dies bedeute „eine Erneuerung der Ökonomie des Geistes für unseren Kontinent vor einer Ökonomie des Geldes“, sagte dazu der Hildesheimer Bischof. Pragmatismus allein schaffe noch kein Vertrauen, so Trelle weiter. Nur Ethik und Glauben könnten das Vertrauen in Ökonomie und Gesellschaft neu begründen.

(pm 06.10.2011 pr)








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