Papst Benedikt XVI.
hat bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch zu einem stärkeren Einsatz für die
Hungernden am Horn von Afrika aufgerufen. Gleichzeitig würdigte er die Bemühungen
der katholischen Hilfswerke, die sich dort einsetzen.
„Ich erneuere meinen
dringenden Appell an die internationale Gemeinschaft – sie möge ihre Bemühungen für
die Menschen dort fortsetzen. Ich lade alle dazu ein, für die hart geprüften Brüder
und Schwestern zu beten und ihnen konkrete Hilfe zu leisten, vor allem den Kindern,
die tagtäglich wegen Krankheiten und aus Mangel an Wasser und Lebensmitteln dort sterben.“
Im
Vatikan versammeln sich in diesen Tagen katholische Hilfswerke, um über die Einsatzstrategie
in der Krisenregion zu beraten. Der Papst begrüßte die Teilnehmer und nannte ausdrücklich
auch den anglikanischen Vertreter des Erzbischofs von Canterbury, der selber auch
kürzlich einen Appell an die internationale Gemeinschaft gerichtet hat. Ziel der
vom Päpstlichen Rat für humanitäre Hilfe „Cor Unum“ initiierten Konferenz sind der
Informationsaustausch und Beratung über die nötigen Maßnahmen. Die Ergebnisse des
Treffen werden am Freitag bei einer Pressekonferenz im Vatikan bekanntgegeben. Benedikt
XVI. begrüßte ebenfalls den Apostolischen Administrator von Mogadischu, Giorgio Bertin.
In der Hauptstadt Somalias war es gestern zu einem Bombenattentat gekommen. Über siebzig
Menschen, vor allem Polizisten, seien getötet und weitere 150 Menschen bei der Explosion
des mit Sprengstoff beladenen Lastwagens verletzt worden, teilte das Büro des Präsidenten
Sharif Scheich Ahmed mit. Als verantwortlich meldete sich die Shabaab-Miliz, eine
radikal-islamische Gruppe, die seit einiger Zeit nicht mehr in der Stadt aufgetreten
war. Im Interview mit Radio Vatikan weist Bertin, der auch Präsident von Caritas
Somalia ist, auf die politische Seite des Konfliktes hin:
„Wir müssen einsehen,
dass auch, wenn die Shabaab sich aus der Stadt zurückgezogen haben, weiter mit ihnen
zu rechnen ist. Sie müssen bei der Suche nach einer Lösung für die Zukunft Somalias
eingerechnet werden. Die humanitäre Hilfe muss weiter gehen, aber sie muss von politischen
Anstrengungen begleitet werden, um eine staatliche Autorität zu schaffen, die auch
im Innern von Somalia akzeptiert wird und nicht nur von den internationalen Gemeinschaft.“