Die Dürre am Horn
von Afrika hält zur Zeit die Welt in Atem. Die Vereinten Nationen sprechen von einer
der schlimmsten Dürren seit 60 Jahren. Im Norden Kenias zum Beispiel hat es seit drei
Jahren nicht mehr geregnet. In dem Gebiet leben vorwiegend Nomaden und Halbnomaden.
Prälat Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks Misereor, war
erst vor einigen Wochen vor Ort.
„Ich habe Menschen getroffen, plötzlich,
am Straßenrand, mitten im Nirgendwo, wo harte Dornen sind und ein paar Bäume und Büsche.
Und Steinwüste, Steinwüste, Steinwüste. Dann sind plötzlich 260 Familien zusammen
gekommen und warten auf den Tankwagen mit Wasser. So eine ausgesetzte Not an Trinkwasser,
das zu erleben ist schon eine ganz harte Geschichte.“
Misereor unterstützt
Organisationen und die Diözesen vor Ort, die sich für die unter der Dürre leidenden
Menschen einsetzen, die die Menschen mit Wasser und Nahrung versorgen. Seit vielen
Jahren ist das Hilfswerk vor Ort tätig, um den Menschen langfristige Hilfe zur Selbsthilfe
zu geben. Im Gebiet der drei nordkenianischen Diözesen Isiolo, Marsabit und Maralal
werden Wasserprojekte realisiert. Wie kam es dazu und was sind das für Projekte?
„Ich
habe in dem Gespräch darauf gedrängt, dass sie sich zusammen tun und miteinander versuchen,
Programme zu erstellen. Für alle drei Diözesen, das heißt für ein riesiges Gebiet,
um Brunnen zu graben, um beispielsweise Unterwassertanks herzustellen oder auch so
etwas wie Dämme zu bauen, wenn es regnet, dass dann das Wasser in bestimmten Bereichen
in einem Damm gestaut werden kann, sodass Mensch und Vieh über längere Zeit Wasser
zur Verfügung haben.“
Übrigens: beim Papstbesuch in Deutschland hat der
Bundespräsident Christian Wulff dem Papst Unterstützung für genau dieses Projekt geschenkt.
Was ist bei der Hilfe in den Dürregebieten besonders wichtig und was kann vor allem
der Westen für die Menschen tun?
„Entscheidend ist die langfristige Hilfe.
Wir dürfen uns nicht nur darauf konzentrieren, sozusagen mit dem Rot-Kreuz-Köfferchen
zu kommen und Wunden verbinden zu wollen, sondern wir müssen langfristig denken und
durch entsprechende Maßnahmen unsere Partner und die Armen im Wiederaufbau zu stützen.
Die andere Seite ist, tatsächlich wahrzunehmen, was läuft im Bereich des Klimawandels.
Dass wir endlich uns aufraffen und Entscheidungen treffen, damit der Klimawandel bekämpft
wird. Hier bei uns durch den Klimaschutz, das heißt durch das Absenken von Emissionen
und in den betroffenen Ländern bei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel geholfen
wird.“