2011-09-28 17:00:35

Der Papst und die Politik: Reaktionen


RealAudioMP3 Überwiegend positiv ist die Rede des Papstes bei den Abgeordneten und Zaungästen des Bundestages angekommen. Es sei eine große Rede gewesen, die der Papst gehalten habe, so Bundesforschungsministerin Anette Schavan von der CDU. Benedikt XVI. habe gerade jetzt den richtigen Impuls gegeben, um über die Grundlagen von Europa nachzudenken. Julia Klöckner, CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag von Rheinland-Pfalz, berichtet den Kollegen vom Kölner Domradio von der erlebten Rede:

"Im Deutschen Bundestag war es ein ganz besonderer Moment, als der Papst kam und am Pult stand. Das ist ein historischer Moment der Parlamentsgeschichte. Der Heilige Vater hat eine kluge und mitunter auch humorvolle Rede gehalten. Er hat von der Vernunft geredet, von dem Recht und von der Natur - wie das zusammengehören muss, um die Würde des Menschen und der Umwelt zu erkennen. Dass nicht allein Mehrheiten in der Politik Wahrheiten sind. Ich fand seine Botschaft zum Dialog der Kulturen genau das richtige Angebot für das Publikum, er hat eine Hand ausgestreckt."

CDU-Staatssekretär Peter Hintze, selbst evangelisch, zeigte sich von der Geste des Papstes beeindruckt:

"Mich hat sehr bewegt, dass der Papst ganz bewusst alle Abgeordneten konfessionsübergreifend ansprechen wollte. Und dass er das gemeinsame kulturelle Fundament Europas als ein Thema entwickelt hat, dem wir doch verpflichtet sind - ob wir nun katholische oder evangelische Christen sind oder uns von der Kirche abgewendet haben. Insofern hatte die Rede einen sehr einladenden und gewinnenden Charakter. Das habe ich als sehr angenehm empfunden."

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles zeigte sich von der Rede sehr angetan. Es sei eine kluge und gute Rede gewesen, die auf wohltuende Weise in eine tiefere Region des Denkens geführt habe. Für FDP-Chef Philipp Rösler habe der Papst ein denkwürdiges Bekenntnis zu den unveräußerlichen Menschen- und Freiheitsrechten abgelegt. Lob kam auch von den Grünen. Für Fraktionschefin Renate Künast habe der Verweis des Papstes auf die Ökologiebewegung der 70er-Jahre die Grünen „ein Stück geadelt“. Kritik kam vom Vorsitzenden der Linken, Gregor Gysi, aus dessen Fraktion die meisten Abgeordneten fehlten. Gysi habe die Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und die wachsende Armut vermisst.

(rv/kna 28.09.2011 ak)








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