Juden und Christen haben eine gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft,
die immer auch eine religiöse Dimension hat: An diese Worte Papst Benedikt XVI. erinnernd,
gratuliert der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch,
im Namen der Kirche den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zum Neujahrsfest Rosch
haSchanah. Das Treffen des Zentralrats der Juden mit dem Papst am ersten Tag des Besuches
habe auch protokollarisch gezeigt, welche Bedeutung den Beziehungen zum Judentum zukomme.
Neben der Begegnung mit dem Papst gehe der Blick aber auch über Deutschland hinaus
in den Nahen Osten. In die Freude über den „Arabischen Frühling“ mische sich auch
für die Katholiken die Sorge um Sicherheit und Zukunft Israels. Man teile die Hoffnung,
dass Frieden in der Region Wirklichkeit werde.Zum Fest gratulierte ebenfalls der Wiener
Erzbischof Kardinal Christopf Schönborn: „Das jüdische Neujahrsfest ist ein Fest,
an dem die Schönheit und Süße des Lebens gefeiert wird. Daher wünscht man sich zu
Neujahr ‚shana tova u'metuka' (ein gutes und süßes Jahr). Es ist aber auch der Tag
des Posaunenschalls, an dem in der Synagoge Schofar geblasen wird, um die Menschen
zur Besinnung aufzurufen und um das Lob Gottes zu verkünden." Ihm sei es als Erzbischof
von Wien ein Herzensanliegen, so Schönborn, der jüdischen Gemeinde in Österreich,
aber auch in Israel und der ganzen Welt ein frohes und friedliches Neujahr 5772 zu
wünschen. Das neue Jahr - es ist das Jahr 5772 - beginnt für die Juden mit dem
Abendgottesdienst am Mittwoch, 28. September. Auf das 48 Stunden dauernde Fest folgen
zehn Bußtage, die dann mit dem großen Versöhnungsfest Jom Kippur abgeschlossen werden. (pm/kap
28.09.2011 ord)