2011-09-26 14:36:47

Tibet/Indien: Wer folgt dem Dalai Lama?


„Über meinen Nachfolger entscheide ich“. Klare Worte in Richtung China hat der Dalai Lama im indischen Exil bei einem Treffen mit Vertretern der Bön-Religion gefunden. Die chinesische Regierung habe demnach keine Macht auf die Wiedergeburt der lebenden Buddhas, so das religiöse Oberhaupt der Tibeter. Er werde sich der tibetischen Tradition gemäß mit dem großen Lama, dem Volk von Tibet und anderen Buddhisten über die Nachfolge beraten und auch die Neubewertung der Institution des Dalai Lama anregen. Nach der Tradition des tibetischen Buddhismus müssen Mönche ein Kind finden, das aufgrund bestimmter Zeichen als Wiedergeburt des letzten verstorbenen Dalai Lamas erkannt wird. Zuletzt hatte der Friedensnobelpreisträger diese Tradition in Frage gestellt und vorgeschlagen, den Nachfolger selbst zu bestimmen oder wählen zu lassen. Die kommunistische chinesische Regierung kritisiert diesen Vorschlag des religiösen Traditionsbruchs. Kein buddhistisches Oberhaupt habe jemals seine eigene Wiedergeburt bestätigt noch seinen Nachfolger selbst ausgewählt, so ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Unterdessen spitzt sich die Situation in Tibet immer mehr zu. Zum vierten Mal in Folge haben sich zwei tibetische Mönche selbst angezündet, um für Religionsfreiheit und die Rückkehr des Dalai Lamas in ihr Land zu protestieren.

(asianews 26.09.2011 ak)







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