2011-09-26 14:32:53

Glück: „Den Papst nicht für eine Seite vereinnahmen“


RealAudioMP3 Welche Anregungen ziehen die katholischen Laien in Deutschland aus der an sie gerichteten Ansprache Papst Benedikts? Alois Glück, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, sagte dazu dem Kölner Domradio:

„Das ist eine sehr kritische Anfrage an uns als Kirche insgesamt, nicht nur speziell an die Kirche in Deutschland. Eine Anfrage im Hinblick darauf, wie weit wir immer wieder in der Versuchung sind, es uns in der Welt vielleicht zu bequem einzurichten. Eine Anfrage, die wir uns auch selbst stellen im Rahmen des Dialogprozesses: inwieweit gegebenenfalls die Kirche in ihrem Erscheinungsbild, in ihrer Sprache sich selbst vielleicht im Wege steht in ihrem Auftrag, das Evangelium, die Botschaft Jesu Christi, den Menschen von heute zu erschließen.“

Das Stichwort „Entweltlichung“, das der Papst in seiner Rede setzte, wird nach Ansicht von Alois Glück noch Stoff vieler Diskussionen sein. Der Papst habe aber auch dazu aufgerufen, sich aus der Welt nicht zurückzuziehen. Diese beiden Pole seien immer wieder neu in Balance zu bringen. mit Blick auf den in Deutschland angestoßenen Dialogprozess zwischen Kirche und reformorientierten Kräften warnte der Präsident des Laien-Komitees davor, die Aussagen des Papstes in die eine oder andere Richtung zu verzerren.

„Ich glaube grundfalsch ist es – wir haben ja legitimerweise in der Vielfalt unserer Kirche unterschiedliche Sichtweisen und Gedankenwelten – wenn welche Seite oder Gruppe auch immer versuchen würde, daraus einseitig Honig zu ziehen, sich nur selbst zu bestätigen und zu beweihräuchern. Das wäre ein großes Missverständnis der Anliegen des Papstes.“

(domradio, 26.09.2011 gs)







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