„Klartext-Reise“: Kommentar von P. Bernd Hagenkord
Papst Benedikt XVI.
beendet an diesem Sonntag seine Reise nach Deutschland, nach Berlin, Thüringen und
Freiburg. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord konnte ihn dabei begleiten:
Ein erster Rückblick.
„Klartext ist das erste Wort, das mir bei der Reise
in den Sinn kommt. Und dann natürlich die wunderbaren Gottesdienste. Wenn ich zurückdenke
an das „Wort zum Sonntag“, in dem der Papst seine Vorstellungen von der Papstreise
vorstellte, dann sehe ich genau diese Papstreise.
Ausführlicher werden wir
bei Radio Vatikan sicherlich noch auf den Besuch zurückblicken, es zeigen sich aber
jetzt schon erste Linien.
Er wollte Menschen begegnen: Bei diesem sehr vollen
Programm hat man wirklich ein Maximum an Begegnungen eingefügt. Nicht eine einzige
war unwichtig, alle waren – so hören wir in den Gesprächen danach – sehr dicht.
Und er wollte über Gott reden. Wo Gott ist, da ist Zukunft. Also hat Benedikt
XVI. über Gott gesprochen, im Bundestag, in den Predigten, den Ansprachen, den Reden.
Nicht alles war einfache Kost, vieles war kantig und nicht das, was erwartet wurde.
Der Papst hat Klartext gesprochen, er hat zu denken gegeben.
Ihm ist die deutsche
Kirche nicht gleichgültig, das wurde immer wieder deutlich. Er hat seinen Beitrag
zum Erneuerungsprozess geleistet, theologisch und durchaus auch kritisch, das Engagement
in der Kirche aber auch würdigend. Über das, was er genau angesprochen hat, werden
wir noch lange sprechen, kritisch wie auch würdigend. Und das ist es ja letztlich
auch, was er wollte: Gehört werden.
Bei allem Sprechen waren es aber die Gottesdienste,
die mich am meisten beeindruckt haben. Die Kirche in Deutschland in der Krise, trotzdem
kommen sehr viele Menschen zu den Feiern, mehr als erwartet. Das zeigt vielleicht
das beste Bild unserer Kirche: Dieser Papst bringt Menschen zusammen, man feiert zusammen,
spricht über Gott und hört sein Wort. Das sind Impulse, die über das Praktische und
rein Lösungsorientierte hinausgehen.
Die gemeinsame Feier Gottes in Gemeinschaft
mit der Weltkirche, das ist bei Papstreisen immer und war auch bei dieser Reise der
Höhepunkt. Über Gott sprechen wollte er – das heißt natürlich als erstes, sein Wort
feiern. Dass die deutsche Kirche das will, das konnten wir in den vergangenen Tagen
sehr deutlich sehen.“