2011-09-25 18:14:53

Im Gespräch: unser Redaktionsleiter P. Bernd Hagenkord


RealAudioMP3 Pater Hagenkord, das waren zwei Ansprachen, die der Papst vor engagierten Katholiken gehalten hat. Wie sind die einzuordnen?

Der Papst hat sich ja ausführlich über den Dialogprozess in der Kirche unterrichten lassen, ich glaube, man darf seine Worte als seinen Impuls dazu verstehen. Ich glaube, dass es ihm um die Redlichkeit geht und darum, dass Gott unmissverständlich das Zentrum dieser Kirche sein muss. Seine Sorge ist offensichtlich, dass ein Zuviel an Struktur die Frage nach Gott verdunkeln könnte.

Macht er der deutschen Kirche Vorwürfe?

Ich denke nein. So wie ich die Worte des Papstes verstehe, geht es ihm um den Glauben und um die Authentizität der Kirche. Das ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wenn eine Überstrukturierung dem im Wege steht, dann muss man darüber nachdenken. Auf der anderen Seite ist viel von dem, was der Papst gelobt hat, etwa der weltweite Einsatz der Kirche, nur mit der Struktur etwa der Hilfswerke möglich.
Vorwürfe habe ich nicht gehört, nur klare und deutliche Worte zur Situation oder vielmehr dazu, wie man mit ihr umgehen soll, grundsätzliche Worte, die habe ich sehr wohl gehört.
Die deutsche Kirche wird nicht darum herumkommen, sich den Anfragen dieses Papstbesuches zu stellen.

Werden diese Reden den Schlussakkord bilden und die Reise im Rückblick bestimmen? Schließlich sind da Themen angesprochen, die in der Kirche virulent sind.

Das denke ich nicht. Bei aller Wichtigkeit sind es doch die Gottesdienste, die eindeutig die Höhepunkte sind, in Freiburg wie auch davor. Die große Menge Menschen bezeugt es: Man wollte Gottesdienst feiern, gemeinsam, mit dem Papst und mit der ganzen Kirche. Dieser Papst bringt Menschen zusammen, alle möglichen und sehr verschiedenen Menschen, überall in Deutschland. Das wird das Bild dieses Papstbesuches prägen.

(rv 25.09.2011 sk)








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