Im Ruf zur Umkehr offenbart sich Gott als der, zu dem man umkehren kann: der geduldige,
wartende, verzeihende Gott. Er öffnet den Menschen einen Weg, den sie von sich aus
weder finden noch gehen könnten. Den offiziellen Vertretern der Religion ist es damals
und auch „später“ schwer gefallen, an ihrer eigenen Rechtschaffenheit zu zweifeln
und an Bekehrung zu denken. Nur bei den Sündern, bei Zöllnern und Dirnen, fand Jesus
die Bereitschaft, sich zu bekehren. Sie sind es, die im Gleichnis zuerst nein gesagt,
später aber ja getan haben. (rv/schott)
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Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu den
Hohenpriestern und den Ältesten des Volkes: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei
Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! Er
antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. Da wandte er sich an den zweiten Sohn und
sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn,
und er ging doch. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie
antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner
und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist gekommen,
um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber
die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt
ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.