2011-09-22 17:54:48

Papst in Berlin: „Das Heil kommt von den Juden“


RealAudioMP3 Noch im Gebäude des Deutschen Bundestages hat sich Papst Benedikt am Donnerstag Abend auch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland getroffen. In seiner Ansprache bekannte er sich zum Miteinander von Katholiken und Juden und erinnerte an die Shoah.

Er spreche „an einem zentralen Ort der Erinnerung, der schrecklichen Erinnerung“, sagte der Papst aus Deutschland: „daß von hier aus die Shoah, die Vernichtung der jüdischen Mitbürger in Europa geplant und organisiert wurde“.

„Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft gründete auf einem rassistischen Mythos, zu dem die Ablehnung des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs, des Gottes Jesu Christi und der an ihn glaubenden Menschen gehörte. Der „allmächtige“ Adolf Hitler war ein heidnisches Idol, das Ersatz sein wollte für den biblischen Gott, den Schöpfer und Vater aller Menschen. Mit der Verweigerung der Achtung vor diesem einen Gott geht immer auch die Achtung vor der Würde des Menschen verloren. Wozu der Mensch, der Gott ablehnt, fähig ist, und welches Gesicht ein Volk im Nein zu diesem Gott haben kann, haben die schrecklichen Bilder aus den Konzentrationslagern bei Kriegsende gezeigt.“

Er sei dankbar dafür, dass seit einigen Jahrzehnten in Deutschland das jüdische Leben wieder aufblühe – und auch dafür, dass sich der Dialog der katholischen Kirche mit dem Judentum vertiefe. Die Kirche empfinde „eine große Nähe zum jüdischen Volk“. Er finde, die Christen müssten sich noch mehr ihrer „inneren Verwandtschaft mit dem Judentum klar werden“.
„Für Christen kann es keinen Bruch im Heilsgeschehen geben. Das Heil kommt nun einmal von den Juden (vgl. Joh 4,22). Wo der Konflikt Jesu mit dem Judentum seiner Zeit in oberflächlicher Manier als eine Loslösung vom Alten Bund gesehen wird, wird er auf die Idee einer Befreiung hinauslaufen, die die Tora nur als sklavische Befolgung von Riten und äußeren Observanzen betrachtet. Tatsächlich hebt die Bergpredigt das mosaische Gesetz nicht auf, sondern enthüllt seine verborgenen Möglichkeiten und lässt neue Ansprüche hervortreten.“

(rv 22.09.2011 sk)








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