Der Papstbesuch schafft
alle möglichen Neuerungen, so auch bei Radio Vatikan. Vor einer Woche hat unser Redaktionsleiter
Pater Bernd Hagenkord einen Weblog begonnen, ein online Tagebuch. Was genau bezwecken
Sie mit diesem Angebot?
„Zunächst einmal ist das etwas völlig Neues für
uns bei Radio Vatikan, ein Experiment. Diese Online-Tagebücher sind eine neue Entwicklung
innerhalb des Internets und es wäre fast schon sträflich, das nicht für unseren Service
zu nutzen. Es wird aber nicht einfach eine Wiederholung unseres normalen
Programms werden, es werden persönlichere Eintragungen sein, Beobachtungen, auch Meinungen
und Einschätzungen. Vor allem geht es mir darum, das, was hier in Rom und rund um
den Vatikan und den Papst passiert, aus meiner Warte verständlich zu machen. Die
größte Neuigkeit ist aber, wie bei Blogs üblich, dass man per Kommentar an einer Diskussion
teilnehmen kann. Das gibt es bei unserer Website zum Beispiel ja nicht. Wer also seine
Meinung dazu schreiben will oder die Meinung eines anderen kommentieren will, kann
das über meinen Blog machen. Wie gesagt es ist ein Experiment, ich muss
überhaupt erst noch sehen, ob es dafür ein Publikum gibt, aber ich bin da recht zuversichtlich.“
Die
Kommentare sind das Stichwort: Klickt man sich durch das Internet, auch und vielleicht
sogar besonders durch Internetseiten, in denen es um Kirche oder Glauben geht, dann
findet man viele Kommentare, die – um es Milde auszudrücken – nicht höflich sind.
Da ist Häme und Verachtung zu finden, Stillosigkeiten aller Arten. Haben sie nicht
Sorge, dass sich das bei Ihrer Seite auch zeigen könnte?
„Das werden wir
erst einmal sehen. Zunächst bin ich zuversichtlich, dass die geistliche Dimension
der Kirche und dessen, was hier in Rom passiert, interessant sein kann. Wenn solche
Kommentare aber kommen, dann kommen sie eben. Es ist leider ein Teil der Internetwirklichkeit,
dass es immer wieder solche Kommentare gibt. Aber denen darf man das Feld nicht einfach
überlassen. Ich mache das auch, um anspruchsvolle Qualität zu bieten.“
Bedeutet
das Angebot, dass Radio Vatikan immer mehr ins Internet wandert?
„Nein.
Wir sind und bleiben ein Radio, und auch diesen Blog mache ich als Mitarbeiter eines
Radiosenders. Da gibt es auch Dinge zum Hören. Natürlich werden wir uns in Zukunft
umschauen müssen, wo das Publikum ist, dass uns hört oder liest. Aber die Sendungen,
die wir bisher machen, bleiben natürlich erst einmal erhalten. Ich sehe auch nicht,
wie ein Blog eine Radiosendung ersetzen könnte.“
Zum Papstbesuch: Sie werden
im Papstflugzeug dabei sein, werden wir von da besondere Einblicke bekommen, wenn
sie bloggen?
„Beim Papstbesuch muss ich erst einmal sehen, wie das alles
funktioniert. Aber ich werde keine Geheimnisse ausplaudern, so ich die denn überhaupt
kenne. Es geht mir auch gar nicht darum, ein Schlüsselloch zu bieten in Bereiche,
die man sonst nicht kennt. Ich möchte nur dazu beitragen, durch eine persönliche Perspektive
das alles zugänglicher zu machen. Und eine Diskussionsplattform bieten. Nicht mehr,
aber auch nicht weniger.“
Abschließende Frage: Wie finde ich den Blog im
Internet?