Australien: Bischöfl. Protest gegen Flüchtlingspolitik
Die katholische Kirche in Australien hat erneut die Flüchtlingspolitik des Landes
kritisiert. Konkret geht es um die Abschiebung von Flüchtlingen, bevor sie an Land
gehen und einen regulären Asylantrag stellen können. Im vergangenen Jahr hatte Australien
ein Abkommen mit Malaysia geschlossen, nach dem das Land Asylbewerber im Austausch
direkt abschieben kann, um die Fluchtwilligen von der gefährlichen Überfahrt nach
Australien abzuschrecken. Letzte Woche hat nun auch das Höchste Gericht des Landes
diese Praxis für unrechtmäßig erklärt. Maurizio Pettená ist Priester und Leiter des
Katholischen Flüchtlingsbüros:
„Die Bischöfe protestieren gegen die Ausweitung
der sogenannten malaiischen Lösung. Die Ausweitung der Abschiebungskontigente verhindert,
dass berechtigte Asylanträge überhaupt vorgebracht werden können. Überhaupt ist die
katholische Kirche der Meinung, dass der Austausch von Menschenleben ethisch unakzeptabel
ist. Wir fordern, dass diese Flüchtlinge erst einmal an Land kommen dürfen, damit
dann ihr Asylantrag geprüft werden kann.“
Immer wieder kommt es zu Aufständen
von Flüchtlingen, von denen die meisten aus dem Irak, Afghanistan und Sri Lanka stammen.
Bei Unfällen sind schon viele Bootsflüchtlinge in den Fluten ums Leben gekommen. Die
Weihnachtsinsel, auf der sich das größte Auffanglager des Landes befindet, liegt rund
2600 Kilometern vom australischen Festland entfernt.