2011-09-18 15:03:55

Australien: Bischöfl. Protest gegen Flüchtlingspolitik


Die katholische Kirche in Australien hat erneut die Flüchtlingspolitik des Landes kritisiert. Konkret geht es um die Abschiebung von Flüchtlingen, bevor sie an Land gehen und einen regulären Asylantrag stellen können. Im vergangenen Jahr hatte Australien ein Abkommen mit Malaysia geschlossen, nach dem das Land Asylbewerber im Austausch direkt abschieben kann, um die Fluchtwilligen von der gefährlichen Überfahrt nach Australien abzuschrecken. Letzte Woche hat nun auch das Höchste Gericht des Landes diese Praxis für unrechtmäßig erklärt. Maurizio Pettená ist Priester und Leiter des Katholischen Flüchtlingsbüros:

„Die Bischöfe protestieren gegen die Ausweitung der sogenannten malaiischen Lösung. Die Ausweitung der Abschiebungskontigente verhindert, dass berechtigte Asylanträge überhaupt vorgebracht werden können. Überhaupt ist die katholische Kirche der Meinung, dass der Austausch von Menschenleben ethisch unakzeptabel ist. Wir fordern, dass diese Flüchtlinge erst einmal an Land kommen dürfen, damit dann ihr Asylantrag geprüft werden kann.“

Immer wieder kommt es zu Aufständen von Flüchtlingen, von denen die meisten aus dem Irak, Afghanistan und Sri Lanka stammen. Bei Unfällen sind schon viele Bootsflüchtlinge in den Fluten ums Leben gekommen. Die Weihnachtsinsel, auf der sich das größte Auffanglager des Landes befindet, liegt rund 2600 Kilometern vom australischen Festland entfernt.

(rv 18.9.2011 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.