Berliner Erzbischof redet mit Homosexuellen-Initiative
Der Berliner Erzbischof ist sich mit Homosexuellen-Initiativen darin einig, dass Proteste
gegen den Papst friedlich verlaufen müssen. Das ist eines der Ergebnisse des Treffens
zwischen Erzbischof Rainer Maria Woelki und dem Lesben- und Schwulenverbands (LSVD)
an diesem Freitag in Berlin. Woelki betonte dabei, dass er persönlich und die Katholische
Kirche insgesamt keineswegs Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminieren
oder ausschließen wollen. Gleichzeitig stellte er dar, dass die Kirche vom Ideal der
Ehe zwischen Mann und Frau, die offen ist für Nachkommenschaft, nicht abweichen werde.
Diesem Ideal sei auch in kirchlichen Einrichtungen Rechnung zu tragen.
Die
Vertreterinnen und Vertreter des LSVD begrüßten bei dem Gespräch die neue Dialogbereitschaft.
Der Homosexuellen-Verband forderte aber, dass Bekenntnissen, nicht diskriminieren
und ausschließen zu wollen, auch sichtbare Taten folgen müssten. Die Katholische Kirche
solle ihren Anteil an der Verfolgungsgeschichte Homosexueller aufarbeiten und tatsächliche
Konsequenzen ziehen. Die Katholische Kirche in Deutschland sei aufgerufen, die Grundrechte
von Lesben und Schwulen zu respektieren, wie das Bundesverfassungsgericht sie mehrfach
bekräftigt hätte. Insbesondere forderte der LSVD eine veränderte Haltung beim Umgang
mit homosexuellen Beschäftigten in kirchlichen Einrichtungen, denen nach Eingehen
einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft die Kündigung droht.