2011-09-15 15:21:19

Schweiz: 146 Missbrauchsfälle gemeldet


RealAudioMP3 146 Personen in der Schweiz haben angegeben, Opfer von sexuellem Missbrauch durch Seelsorger geworden zu sein. Das hat die Schweizer Bischofskonferenz an diesem Donnerstag in Bern bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Die Bischöfe aus dem Alpenland hatten dazu im vergangenen Jahr eine Studie mit dem Titel „Sexuelle Übergriffe in der Seelsorge“ in Auftrag gegeben .

Das Fachgremium, das die Studie durchgeführt hat, gab bekannt, dass etwa ein Viertel der Meldungen von Opfer stammten, die zum Zeitpunkt des Übergriffs jünger als 12 Jahre alt waren. Von zehn Opfern kann das Gremium keine Angaben machen. Der Mediensprecher der Bischofskonferenz, Walter Müller, erläutert im Gespräch mit Radio Vatikan den Bericht des Gremiums.

„Hauptbotschaft der Präsentation des Berichts war, dass die katholische Kirche in der Schweiz an diesem Thema der sexuellen Übergriffe in der Seelsorge dran bleibt und dies weiter verfolgt. Das tut sie, indem sie alte Fälle aufarbeitet und gleichzeitig auch viel für die Prävention unternimmt. Damit erhoffen wir uns alle, dass künftig keine Übergriffe mehr geschehen.“

Bei den Tätern handelte es sich meist um Weltpriester – bei fast der Hälfte der Fälle – und Ordensmänner bei rund einem Viertel der Meldungen. In vier Fällen begingen Ordensfrauen sexuelle Übergriffe, in drei Fällen Laientheologen. Bei den gemeldeten Taten handelt es sich gemäß Statistik oft um sexuelle Nötigung und Belästigung oder unerwünschte Avancen. Eine Vergewaltigung lag in zwei Fällen vor.

„Die Bischöfe und das Fachgremium werden weiter regelmäßig über die Erhebungen informieren. Wir werden selbstverständlich auch die Zahlen angeben, die gemeldet und behandelt werden. Vor allem geht es nun um eine ständige Arbeit für die Prävention auf allen Ebenen. Das Thema wird weiterhin eine wichtige Aufgabe für die Kirchenverantwortlichen sein.“

(rv/agenturen 15.09.2011 mg)







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