2011-09-13 14:57:48

Friedenstreffen: „Welt braucht vereintes Europa“


Kardinal Reinhard Marx von München hat die gesellschaftlichen Gruppen dazu aufgefordert, „Europa wieder positiv voranzutreiben“. „Europa sollte ein positives Mobilisierungsprojekt sein“, sagte der Münchner Erzbischof im Rahmen des Internationalen Friedenstreffens auf einer Podiumsdiskussion zur Verantwortung Europas in der Welt. Die Diskussionsrunde fand am Montag in der Münchner Residenz statt. Marx beklagte eine „mangelnde Identifizierung“ der Bürger mit Europa und räumte ein, dass die Staatengemeinschaft in der gegenwärtigen Situation „nicht nur positive Assoziationen“ wecke. Dennoch sei eine Identifizierung mit der europäischen Idee „wichtig für die Zukunft“, so Marx: „Europa soll nicht nur um sich selbst kreisen, nicht nur wirtschaftliche Interessen verfolgen, sondern einen Beitrag leisten zu einer besseren Welt.“
Ähnlich äußerte sich auf dem Internationalen Friedenstreffen der Gründer der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi. Die Welt brauche ein starkes und vereintes Europa, erinnerte er vor Religionsvertretern und Politikern, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Die europäische Sache ist zu ernst, um sie Wenigen zu überlassen“, so Riccardi wörtlich. Trotz der „Grenzen der intellektuellen Klassen und Führungskräfte“ in Europa dürfe sich die Staatengemeinschaft nicht selbst „auf eine Handvoll kleiner Länder“ reduzieren. Vielmehr müssten „eine Leidenschaft und ein Ethos“ neu wachsen, die von allen geteilt würden: „Ansonsten schreiben wir keine Geschichte, sondern bleiben in den Debatten unserer einzelnen Länder gefangen.“
(pm 13.09.2011 pr)








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