Gedenken an den 11. September 2001 – Johannes Paul: „Bestialische Grausamkeit“
In aller Welt wird
an diesem Sonntag an die Opfer der islamistischen Terroranschläge vor zehn Jahren
erinnert. 2973 Menschen wurden damals bei den Anschlägen in den USA, vor allem in
New York, in den Tod gerissen. Papst Johannes Paul II. sprach bei seiner Generalaudienz
am 12. September 2001, also keine 24 Stunden nach dem Terror, von einem „dunklen Tag
in der Geschichte der Menschheit“:
„Es ereignete sich ein schrecklicher
Angriff auf die Würde des Menschen. Seit dem Moment, als ich die Nachricht erhielt,
habe ich die Entwicklung der Lage mit großer Sorge weiterverfolgt, und ich habe mein
inniges Gebet zum Herrn erhoben. Wie ist es nur möglich, daß solche Taten bestialischer
Grausamkeit geschehen können? Das menschliche Herz hat Abgründe, die gelegentlich
Pläne unerhörter Ruchlosigkeit hervorbringen können. Diese führen dann dazu, in wenigen
Augenblicken das friedliche Alltagsleben eines Volkes zu zerstören. Wenn in solchen
Momenten jedes Wort unangemessen scheint, kommt uns der Glaube zu Hilfe. Allein das
Wort Christi kann uns helfen, eine Antwort auf die Fragen zu geben, die unser Gemüt
quälen. Alle, die an Gott glauben, wissen, daß auch dann das Böse und der Tod nicht
das letzte Wort haben, wenn die Mächte der Finsternis zu triumphieren scheinen. Auf
dieser Wahrheit gründet die christliche Hoffnung; in diesen Stunden bezieht unser
im Gebet verankertes Vertrauen daraus seine Kraft.“