Die Regierung hat positiv auf die Antwort des Vatikans auf den Cloyne-Report reagiert.
Der Heilige Stuhl hatte Anfang September detailliert Vorwürfe zurückgewiesen, dass
er irische Bischöfe in der Vergangenheit zum Vertuschen von Missbrauchsfällen ermuntert
habe. Ein Statement der Regierung, die Mitte Juli schwere Vorwürfe gegen den Vatikan
erhoben hatte, begrüßt das ausführliche Schreiben aus dem Vatikan. Allerdings sei
die Regierung unter Ministerpräsident Enda Kenny (unser Foto) weiterhin der Ansicht,
ein Brief des Nuntius aus dem Jahr 1997 sei „von einigen Mitgliedern des Klerus als
Vorwand genutzt worden, um sich einer vollen Kooperation mit den staatlichen Behörden
zu entziehen“. Das Statement erläutert, die scharfen Bemerkungen von Regierungsmitgliedern
aus Dublin in Richtung Rom spiegelten „akkurat“ den „öffentlichen Ärger einer überwältigenden
Mehrheit des irischen Volkes über das Versagen der katholischen Kirche Irlands und
des Heiligen Stuhls“ beim Umgang mit Missbrauchsfällen wider. „Es ist die Hoffnung
der Regierung, dass trotz der außergewöhnlichen Meinungsunterschiede doch Lehren aus
dem furchtbaren Versagen der Vergangenheit gezogen worden sind.“ Dublin setze künftig
„auf vollständigste Kooperation mit dem Heiligen Stuhl und der katholischen Kirche
in Irland“. Irland müsse „ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche“ sein; alle,
die in diesem Bereich Verantwortung trügen, seien „vollkommen dem irischen Gesetz
und seinen Anforderungen unterworfen“. In seiner Erklärung hatte der Vatikan auch
seinen „Abscheu gegenüber den pädophilen Verbrechen“ in kirchlichen Kreisen Irlands
in der Vergangenheit ausgedrückt und „schwere Versäumnisse“ der Kirche beim Umgang
mit Missbrauchsfällen eingeräumt.