D: Erzbischof Schick fordert mehr Einsatz gegen den Hunger
Die katholische Kirche
in Deutschland drängt auf mehr Einsatz gegen den Hunger in der Welt. Es gehe konkret
um Ostafrika, aber in einem größeren Horizont auch um einen anderen Lebensstil der
Einzelnen, sagte der Leiter der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Ludwig Schick, dem Nachrichtenportal katholisch.de. Sowohl die Regierungen
als auch die internationalen Organisationen strengten sich an, räumte Schick ein.
Man dürfe diesen Einsatz nicht schlecht reden. Gleichzeitig weist der Erzbischof auf
ein nicht gehaltenes Versprechen der europäischen Staaten hin: Schon 2005 hatten diese
zugesagt, die Entwicklungshilfe auf ein von den Vereinten Nationen gefordertes Mindestmaß
zu heben.
„Es könnte noch mehr geschehen. Wenn die Bundesrepublik zum Beispiel
die 0,7 % vom Bruttosozialprodukt wirklich für Entwicklungshilfe geben würde, dann
könnte für Ostafrika jetzt mehr Hilfe zur Verfügung gestellt werden.“
Die
Not am Horn von Afrika müsse aber auch in Europa mehr Thema sein, so Schick weiter.
Dem Hunger und den Katastrophen gegenüber sei der Mensch nicht machtlos. Veränderungen
begännen aber immer im Kleinen.
„Ja natürlich können wir etwas ändern.
Zunächst einmal ist da die Bewusstseinsveränderung, dass wir uns dafür interessieren,
dass da Menschen sterben. Das ist ja nicht nur aktuell in Ostafrika so, es gibt auch
Hunger in Guatemala und in Mittelamerika, es gibt Hunger in Bangladesch und in anderen
Staaten Asiens. Der zweite Schritt ist, sich auch bewusst zu machen: ‚ich bin dafür
auch verantwortlich’. Und dann ein nächster Schritt sich zu fragen, wir ich eigentlich
hier mit Nahrungsmitteln umgehe.“