Schweizer Bischöfe: Erstmals wird ein Laie Generalsekretär
Die Schweizer Bischofskonferenz
hat einen neuen Generalsekretär. Das besondere daran ist, dass es erstmals ein Laie
ist, der dieses Amt offiziell übernimmt. Mit dem 44-jährigen Juristen und Theologen
Erwin Tanner übernimmt laut den Bischöfen „eine breit ausgebildete, kluge und bewährte
Führungskraft“ die Leitung des Sekretariats der Bischofskonferenz. Im Gespräch mit
Radio Vatikan erläutert der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Norbert Brunner,
diese Ernennung.
„Erwin Tanner arbeitet schon seit längerer Zeit für die
Bischofskonferenz. Bisher war er Stellvertreter des Generalsekretärs und leitet das
Sekretariat sogar interimistisch nach der Wahl von Felix Gmür zum Bischof von Basel.
Wir Bischöfe haben uns die Frage gestellt, ob das Generalsekretariat grundsätzlich
von einem Priester geführt werden muss oder ob auch ein Laie dies übernehmen könnte.
Wir sind zum Schluss gekommen, dass in unserem Schweizer Verhältnis auch ein guter
Laie das Generalsekretariat leiten könnte.“
Ein weiteres Thema bei der
Versammlung der Bischöfe, die diese Woche in Sitten im Kanton Wallis abgehalten wurde,
war das Thema der Sexualpädagogik in den Schulen. Das habe aber nichts mit den Missbrauchsskandalen
in der katholischen Kirche zu tun, so Bischof Brunner.
„Es wird allerdings
bald Informationen geben über die Arbeit, die seit der letzten Versammlung im September
2010 gemacht wurden. Wir werden darauf hinweisen, welche Auswirkungen die Hinweise
aus Rom sind. Es handelt sich um Hinweise, die an alle Bischofskonferenzen gesandt
wurden und eben zu diesem Thema sind. Auf was wir auch noch hinweisen, ist das, was
für die Schweiz besonders ist, nämlich die Gespräche zwischen der Bischofskonferenz
und den Orden in der Frage der sexuellen Übergriffe in der Seelsorge.“
Die
Bischöfe trafen auch den neuen Nuntius in der Schweiz, Erzbischof Diego Causero. Dabei
gab es keine Informationen über die Ernennung eines neuen Bischofs für die Westschweizer
Diözese Lausanne-Genf-Freiburg.
„Man spürt aber die Sorge in jenem Bistum
aber auch in der Schweiz über den fehlenden Bischof. Wir hoffen nun, dass nach der
Sommerzeit diese Ernennung bald erfolgen wird. Das gilt vor allem für die Gläubigen
im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg selber.“
Bischof Bernard Genoud verstarb
am 21. September 2010. Seither ist Weihbischof Pierre Farine Diözesanadministrator
des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg.