Russland: Moskau hat nichts gegen Papstbesuch in Serbien
Das Moskauer Patriarchat wird sich bei einem möglichen Papstbesuch nach Serbien nicht
einmischen. Dies betonte der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Erzbischof
Hilarion Alfejew, in einem Interview mit der serbischen Tageszeitung „Politika“. Bei
der möglichen Visite handelt es sich um eine eventuelle Einladung der serbisch-orthodoxen
Kirche an den Papst nach Nis zur 1.700-Jahr-Feier des Edikts von Mailand im Jahr 2013.
Das im Jahr 313 proklamierte Edikt von Mailand brachte den Christen im Römischen Reich
endgültig die Glaubensfreiheit; es war wesentlich ein Werk von Kaiser Konstantin,
der aus Nis stammte. 2013 sind sowohl in Nis als auch in Mailand große Feiern vorgesehen.
Nach wie vor ist das Verhältnis der serbisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen Stuhl
durch die unterschiedliche Bewertung historischer Vorgänge des 20. Jahrhunderts –
vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zum Kosovo-Konflikt – belastet. Allerdings
haben serbische Politiker in den letzten Jahren immer wieder Vorstöße im Hinblick
auf eine Einladung an den Papst unternommen.