2011-09-07 13:19:50

Langendörfer: „Nichts grundstürzend Neues“


RealAudioMP3 Vor überzogenen Erwartungen an das Treffen von Papst Benedikt XVI. mit der Evangelischen Kirche in Deutschland hat der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, gewarnt. Am 23. September in Erfurt sei „nichts grundstürzend Neues“ im Sinne einer Änderung des Kirchenverständnisses oder der Position zum Abendmahl der reformatorischen Kirchen zu erwarten, sagte Langendörfer am Dienstagabend in Berlin. Viele offene Fragen seien nur in langwierigen Prozessen zu beantworten, so der Jesuit, der auch Generalkoordinator des Papstbesuchs ist. Der Papst besucht Deutschland vom 22. bis zum 25. September.

Langendörfer verwies auf die Deutschlandvisite von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1980. Damals wurde eine Gemeinsame Ökumenische Kommission gegründet, in deren Auftrag ein Arbeitskreis über gegenseitige Lehrverurteilungen der Kirchen im 16. Jahrhundert beriet. Das Gremium kam zu dem Ergebnis, dass die damaligen Verurteilungen der je anderen Konfession den heutigen Partner nicht mehr träfen. Langendörfer äußerte sich bei einem Medienempfang des Erzbistums Berlin.

Dialogprozess
Mit Blick auf den im vergangenen Jahr gestarteten „Dialogprozess“ in der katholischen Kirche Deutschlands warnte Langendörfer vor einer Erwartung, dass der Papst dabei als „Schiedsrichter zwischen widerstrebenden Äußerungen auftritt“. Vielleicht werde Benedikt XVI. aber Hinweise geben, wie die Kirche „zu neuer Vitalität, innerer Stärke und mehr Zukunftsoptimismus finden kann“. Der von der Bischofskonferenz gestartete Dialogprozess soll in mehreren Schritten bis 2015 Perspektiven für die Kirche entwickeln.

Rund 30 Millionen Euro
Langendörfer verteidigte zudem die Kosten der Visite von Benedikt XVI. „Wenn ein Papst Deutschland nicht zurückgezogen im kleinen Kämmerlein besuchen soll, sondern wie in Berlin vor rund 70.000 Menschen im Olympiastadion predigen will, dann muss man Geld in die Hand nehmen“, sagte Langendörfer. Man könne über die Summe von voraussichtlich rund 30 Millionen Euro streiten. Dies sei aber auch bei den Kosten anderer Staatsbesuche oder von Demonstrationen möglich. Zur Forderung, mit den für den Papstbesuch vorgesehenen Mitteln besser die Länder Ostafrikas zu unterstützen, sagte der Jesuit: „Wir werden diese Menschen nicht vergessen“.

(domradio/kna/dbk 07.09.2011 mg)







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