„Um den Arabern seine Wertschätzung zu zeigen, sollte der Westen nicht nur ihr Öl
kaufen, sondern vielmehr die menschlichen Reichtümer in ihrem Erbe würdigen.“ Dazu
rät der katholische Bischof von Aleppo, Antoine Audo. In einem Aufsatz in der Vatikanzeitung
„Osservatore Romano“ empfiehlt der chaldäische Bischof die arabischen Christen als
geborene Vermittler zwischen Orient und Okzident. Wer „Gerechtigkeit und Frieden für
alle“ wolle, könne sich im Nahen Osten auf sie stützen. Schließlich hielten die Christen
„im arabisch-muslimischen Gewebe wichtige Räume der Freiheit und der Kommunikation“
offen. Audo wörtlich: „Statt sich selbst an den Rand der Gesellschaft zu stellen oder
gar auszuwandern, sollten die Christen des Orients dem Westen die Erwartungen der
Muslime erklären und dem Islam die Problematik der modernen Rationalität.“ Sie könnten
außerdem „muslimischen Denkern“ dabei helfen, „in der philosophischen Geschichte der
Araber die rationelle und kritische Dimension wiederzuentdecken“.