D: Friedenstreffen als Antwort auf den 11. September
Am 11. September um
genau 14.46 Uhr Ortszeit – also genau 8.46 Uhr morgens in New York - gedenkt das
Friedenstreffen in München der Anschläge auf die Zwillingstürme vor dann genau 10
Jahren. Das Treffen unter dem Motto ‚Bound to Live Together’, ‚Zum Zusammenleben bestimmt’,
ist eine Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio und der Erzdiözese München und Freising.
Es beginnt am Sonntagmorgen mit einer Messe in der Frauenkirche in München. Nach dem
Gedenken auf dem Marstallplatz wird es bis Dienstag in zahlreichen Veranstaltungen
um Frieden um die Fragen nach dem Dialog der Kulturen gehen. Aber auch wenn es von
der Katholischen Kirche veranstaltet ist, so ist der Kreis der Angesprochenen und
der Teilnehmer viel weiter.
Gerade München mit seiner braunen Vergangenheit
aber auch mit seiner Versöhnung nach dem Krieg sei genau der richtige Ort, am Frieden
zu arbeiten. Das sagt die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde der Stadt,
Charlotte Knobloch, dem Münchner Kirchenradio. Die Abschlussfeier wird unter anderem
in der Synagoge in München stattfinden, und gerade das sei ein Friedenssignal:
„Die
Synagoge ist ein Werk der Stadt München und deswegen bin ich sehr froh, dass im Zusammenhang
mit diesem so wichtigen Friedenstreffen die jüdische Gemeinde zusammen mit den christlichen
Religonsgemeinschaften und besonders mit Sant’Egidio wirklich einen Platz hat. Wir
haben Jahrzehnte gebraucht – das muss ich schon sagen – bis wir zu so einer wirklich
für uns herausragenden Situation gekommen sind, dass wir mit eingebunden sind in dieses
wichtige Ereignis.“
Knobloch selbst wird an einer der insgesamt 35 Gesprächsveranstaltungen
teilnehmen, die dem Gedenken am Sonntag folgen. Insgesamt ist das Treffen hochrangig
besetzt, neben deutschen Politikern wie Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident
Wulf finden sich Bischöfe und Kirchenvertreter aus aller Welt, darunter Kardinäle
und Patriarchen, Menschenrechts- und Friedensaktivisten, Vertreter der Ökumene, Theologen
und viele Vertreter anderer Religionen. Es ist aber besonders eine Gruppe, die Knobloch
in ihrem Engagement für den Frieden besonders am Herzen liegt:
„Wir müssen
natürlich daran arbeiten, dass wir vor allem die jungen Menschen dafür interessieren,
dass sich junge Menschen für Gebete, die hauptsächlich den Frieden betreffen, interessieren
werden. Frieden ist ein Thema, das in der heutigen Zeit besonders mit Blick auf den
Nahen Osten, aber auch auf Afrika und den Hunger der Menschen in den Friedensappell
eingeschlossen werden sollte. Durch diesen Appell wollen wir besonders auch junge
Menschen weiterhin gewinnen.“