Die kleine Kirche
in Etzelsbach in Thüringen steht am 23. September auf dem Programm für den Papstbesuch
in Deutschland: Benedikt XVI. wird dort eine marianische Vesper feiern. Das soll an
diesem Tag aber nicht die einzige Veranstaltung sein, so Ortspfarrer Franz-Xaver Stubenitzky.
Dem Münchner Kirchenradio erzählt er, dass man eine größere Feier um den Papstbesuch
herum plane:
„Dass dieser Papstbesuch so vorbereitet wird, dass wir den
Pilgern – da ist ja keine Konfessionsgrenze und keine Glaubensgrenze gesetzt, es kann
kommen, wer will – den Weg so bereiten, dass es eine Sternstunde des Glaubens für
uns hier in Etzelsbach wird.“
Das Eichsfeld ist eine „katholische Insel“
in Thüringen, dort gibt es eine ganze Reihe von Wallfahrtsorten, die sich rund um
den Papstbesuch vorstellen werden. Es werden Chöre auftreten und das Rahmenprogramm
gestalten. Das ganze sei aber nicht als Festival oder Event vorgesehen, so Stubenitzky.
„Es
ist für uns ein Gedanke gewesen, dass man nicht nur für eine Dreiviertelstunde oder
Stunde eine Marienvesper feiert, sondern dass da noch ein wenig mehr sein kann, also
ein Fest des Glaubens. Damit ist die Hinführung gedacht, die Hinführung zu dem Punkt,
dass wir dann eine Stunde zusammen mit Papst Benedikt XVI. dieses eigentlich ganz
normale Abendlob singen und beten.“
Etzelsbach ist ein alter Wallfahrtsort.
Bereits im 16. Jahrhundert soll es dort eine Kapelle gegeben haben. Es gibt im Gotteshaus
auch heute noch das Gnadenbild von Etzelsbach, eine Pietà, die Darstellung Mariens,
die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn hält. In den Bauernkriegen ist dieses Bild in
Sicherheit gebracht worden.
„Das Gnadenbild ist wahrscheinlich vor den Verwüstungen
irgendwo in einem Acker vergraben worden. Es ist dann in einer bis heute überlieferten
Weise aufgefunden worden: Ein Bauer hatte beim Ackern die Pferde nicht mehr weiter
bekommen. Sie scheuten und blieben stehen. Anschließend hat er an dieser Stelle gegraben
und hat diese Pietà gefunden. Seitdem ist dieses Bildnis eine Brücke zum Gebet, eine
Helferin in Nöten für jeden, der die heilige Gottesmutter Maria anruft und bittet.“
Bisher
sei die Wallfahrtskapelle nur im Umkreis des Eichsfeldes ein Begriff gewesen, so Stubenitzky.
Doch mit der Bekanntgabe des Papstbesuches sei die Popularität über die Grenzen hinaus
gegangen. Man wolle alles daran setzen, dass die Gäste den Ort in froher Erinnerung
behalten, betont der Pfarrer Stubenitzky. Deswegen sei extra ein Besucherservice für
die Wallfahrtskapelle eingerichtet worden, in der normalerweise nur zum stillen Gebet
eingeladen werde. Viele wollten jetzt sehen, wie sich in Etzelsbach im Vorfeld des
Papstbesuches alles entwickle.