Der Ökumenische Patriarch
von Konstantinopel hat vor wenigen Tagen eine soganannte Synaxis einberufen. Bartholomaios
I. lädt zu dieser Synodenveranstaltung alle Patriarchen der alten orthodoxen Kirchen
ein. Darunter werden die Patriarchate gezählt, die nicht erst wenige hundert Jahre
alt sind, sondern in die Frühzeit zurückreichen, erklärt gegenübe Radio Vatikan der
Ostkirchenexperte Nikolaus Wyrwoll:
„Jerusalem, Antiochien, Alexandrien,
Konstantinopel. Diese Patriarchate möchte er zusammenholen, um mit denen zu beraten,
wie man weiter verfahren könnte in der Vorbereitung des orthodoxen Konzils. Das ist
insofern gut, weil diese fünf am meisten Probleme haben, Kontakte mit dem Westen aufzunehmen.
Das ist insofern negativ oder kompliziert, weil die anderen, später entstandenen Patriarchate
– die meisten ja erst vor 100, 200 Jahren – meinen, es gäbe nun erstklassige und zweitklassige
Patriarchate.“
Eines der Probleme zwischen den orthodoxen Kirchen sei die
Frage, ob sie denn ein gemeinsames Oberhaupt oder einen gemeinsamen Sprecher haben,
der die Kontakte mit der Westkirche unterhalten könne, so Wyrwoll.
„Ich
glaube, dass das auch gar nicht möglich ist, ein eigenes Oberhaupt für die orthodoxen
Kirchen zu machen, denn die orthodoxen Kirchen sind ja eigentlich katholische Kirchen
wie wir auch. Das hat das Konzil deutlich gesagt, dass hat ‚Dominus Iesus’ (Nr. 17)
noch vor wenigen Jahren ganz deutlich gesagt: Die orthodoxen sind genauso echte Teilkirchen
wie jedes katholische Bistum. Ich denke, dass eine Einheit unter den Orthodoxen eigentlich
nur möglich ist, wenn sie auch die Einheit mit uns, der westlichen Kirche, in den
Blick nehmen und diese Einheit einmal hergestellt werden kann.“