Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ kritisiert, dass New York für 11- bis 18-jährige
das Schulfach Sexualerziehung einführt. Zwar solle laut Lehrplan unter den Verhütungsmethoden
auch auf Keuschheit und sexuelle Abstinenz hingewiesen werden; dennoch sei das Schulfach
„schädlich“. „Nicht irgendein beliebiges Schulfach“ lautet der Titel des Leitartikels,
der von der Historikerin Lucetta Scaraffia unterzeichnet ist. Sie fragt sich, woher
in den westlichen Gesellschaft „dieser magische Glaube“ an die Effizienz der Sexualerziehung
in den Schulen eigentlich komme. Schließlich sei „inzwischen doch klar, dass es zu
kurz greift, jungen Leuten nur den Gebrauch von Verhütungsmitteln zu erklären“. Die
Vatikanzeitung nennt die „Utopie der sexuellen Revolution“ „eklatant gescheitert“.
Sexualerziehung gehöre in die Familie. In Italien, wo es kein eigenes Schulfach für
Sexualerziehung gebe, komme es zu viel weniger Schwangerschaften bei Minderjährigen
als etwa in Großbritannien, wo es dieses Schulfach gibt. Natürlich sei es nicht leicht
für Familien, „ihre Kinder eine sexuelle Moral zu lehren, wenn das Umfeld der jungen
Leute dem nicht entspricht“. Aber die Eltern könnten das Problem auch nicht auf die
Schule abwälzen: Dort werde nämlich nicht erzogen, sondern nur technische Information
vermittelt.