2011-08-30 13:39:23

Gerl-Falkovitz: „Der Wind füllt wieder die Segel“


RealAudioMP3 Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist sehr zufrieden mit den Beratungen des Ratzinger-Schülerkreises von Castel Gandolfo. Die deutsche Religionsphilosophin gehörte bei dem exklusiven Zirkel in den letzten Tagen in der Sommerresidenz des Papstes zu den Referenten. Die Gespräche Benedikts mit seinen früheren Studenten gingen am Sonntag zu Ende. Gerl-Falkovitz sagte uns anschließend:

„Es war bewegend. Der Papst war noch etwas müde von Madrid; wir waren eigentlich seine einzige Pause. Aber im Laufe der Vorträge und überhaupt dieses freundschaftlichen Gespräches hat er sehr gut zugehört und war mit großer Freundlichkeit und Offenheit beteiligt.“

Thema der Beratungen war die Neuevangelisierung, die sich immer mehr als eines der großen Themen dieses Pontifikats herausstellt. Gerl-Falkovitz sieht in unserer heutigen Kultur große Chancen für das Christentum:

„Ich habe gezeigt, dass sich in der intellektuellen Szene Europas – denn die Neuevangelisierung bezieht sich vor allem auf Europa – doch neue Dinge tun: Der Wind füllt meiner Meinung nach wieder die Segel. Auch im „Vorhof der Völker“ (ein schöner Ausdruck aus dem Alten Testament) beschäftigen sich jetzt viele Intellektuelle mit dem Christentum und mit seinen Potentialen. Philosophen sind das, aber auch Literaten wie Botho Strauß – gerade solche Vordenker, die sich in den letzten Jahrzehnten in Europa wirklich einen Namen gemacht haben. Das Christentum hat Sinnpotentiale, die nicht nur in der Kirche entbunden werden, sondern die eigentlich von der gesamten Kultur auf erstaunliche Weise wieder wahrgenommen werden.“

Unter den etwa vierzig Ratzinger-Schülern, die mit dem Papst hinter verschlossenen Türen debattierten, saß in Castel Gandolfo auch der Rechtsmediziner und Ethikexperte Hans-Bernhard Wuermeling - Gerl-Falkovitzens Ehemann. Er erzählt eine kleine Beobachtung am Rande:

„Besonders aufgefallen ist mir neben allen philosophischen und theologischen Dingen, dass er bei seiner Erzählung vom Weltjugendtreffen in Madrid dem Unwetter eine große Bedeutung zugemessen hat: Er hat sehr viel Zeit darauf verwendet, seine Eindrücke bei diesem Unwetter zu schildern... und es war ja auch wichtig, dass er dort ausgehalten hat, denn auf diese Weise blieb dort alles beisammen und miteinander.“

(rv 30.08.2011 sk)








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