2011-08-29 15:59:14

Tschechien: Ende der Priesterfinanzierung durch den Staat


Der tschechische Staat wird sich in den kommenden 17 Jahren sukzessive aus der sogenannten „josephinischen Kirchenfinanzierung", also der Bezahlung der Priestergehälter durch den Staat, zurückziehen. Darauf haben sich Regierung und Kirchenvertreter in Prag jetzt bei Verhandlungen zu den letzten Detailfragen für ein Gesetz zur Entschädigung von unter kommunistischer Herrschaft enteigneten kirchlichen Gütern geeinigt. Vorgesehen ist, dass der Staat nach Inkrafttreten des Restitutionsgesetzes noch 17 Jahre lang die Priestergehälter finanzieren. In der ersten drei Jahren bleiben die Summen dabei unverändert. Danach sollen der staatliche Anteil jährlich um fünf Prozent gesenkt werden. Die Kirche wird parallel dazu ein eigenes Finanzierungsmodell entwickeln. Sollten das Gesetz in beiden Kammern des Parlaments eine Mehrheit finden, könnte es zum 1. Jänner 2013 in Kraft treten. Eine „grundlegende Einigung" über die Restitutionsbedingungen hatten Kirchen und Regierung bereits vor rund zwei Wochen erzielt. Demnach wird der Staat der Kirche 56 Prozent ihres einstigen Eigentums im Wert von 75 Milliarden Kronen (rund 3,1 Milliarden Euro) rückerstatten. Zusätzlich sollen im Laufe der kommenden 30 Jahre finanzielle Entschädigungen in Höhe von 59 Milliarden Kronen (rund 2,4 Milliarden Euro) plus Zinsen fließen.

(kap 29.08.2011 ord)







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