Neubischof Ipolt: „Noch nicht viel von Görlitz gesehen“
Der bald neue Bischof
von Görlitz, Wolfgang Ipolt, lebte bisher in Erfurt. Dort leitete er das Priesterseminar.
Was hält Ipolt aber eigentlich von seiner neuen Stadt? Das wollte das Kölner Domradio
in einem Interview wissen.
„Die Stadt ist sehr schön restauriert worden.
Das war wahrscheinlich auch deswegen einfacher, weil der Krieg weniger Spuren hinterlassen
hat als in anderen deutschen Städten. Viel mehr habe ich noch nicht gesehen, aber
das werden Sie sicher verstehen.“
Zu Mentalitätsunterschiede zwischen Görlitzer
und Erfurter sagte Ipolt:
„Also bisher habe ich nur freundliche, nette Menschen
getroffen, die mir auch beim Einzug geholfen haben. Zum Beispiel hat mir jemand einen
Kuchen vor die Tür gestellt, das fand ich sehr nett. Ich habe noch keine größeren
Unterschiede zu Erfurt bemerkt.“
30.000 Katholiken umfasst die Diözese
Görlitz. Das Leben in der Diaspora, also unter relativ wenigen Katholiken, kennt Ipolt
bereits gut.
„Ich denke, das ist für die Katholiken, die in Görlitz leben,
ja seit langer Zeit Normalität, dass sie eine Minderheit darstellen. Ich glaube, die
Menschen gerade in dieser Region, in Ost- und Mitteldeutschland, können damit gut
umgehen. Die einzige Gefahr an einer solchen Minderheit ist, dass man sich damit zufrieden
gibt, dass man sich da zu einem gewissen Grad einrichtet. Da muss ich als Bischof
immer wieder darauf aufmerksam machen, dass das nicht der Sinn christlichen Lebens
ist, sich einfach damit zufriedenzugeben, sondern wir müssen immer wieder aufbrechen,
Wege suchen, wie wir neue Menschen für die Botschaft des Evangeliums gewinnen können,
weil wir ja der Meinung sind, dass das ja keine unwichtige Botschaft für die Menschen
ist. Sondern dass das ganz sicher das Leben reicher machen kann. Insofern erwarte
ich, dass mir dort beides begegnen wird - wie auch in meiner Heimat.“