2011-08-25 13:11:44

Indien: „Korruption bekämpft man gemeinsam“


RealAudioMP3 Der indische Aktivist Anna Hazare macht weiter. Seit über einer Woche hungert er für ein strengeres Anti-Korruptionsgesetz im Subkontinent. Die katholische Kirche unterstützt sein Vorhaben, kritisiert aber die Art und Weise der Protestaktion. Der Sprecher der indischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph, sagt gegenüber Radio Vatikan, dass ein Hungerstreik allein nicht genüge, um das Korruptionsproblem in Indien zu lösen.

„Die katholische Kirche ist selbstverständlich gegen Korruption. Doch um das Problem zu lösen, reicht es nicht aus, das Parlament und alle weiteren demokratischen Einrichtungen zu umgehen. Nur wenn alle gemeinsam das Problem anerkennen und es gemeinsam lösen, werden wir Erfolg haben.“

Deshalb sehe die katholische Kirche in Indien den Hungerstreik Hazares mit Vorbehalt. Es gebe das Risiko, dass eine Person im Vordergrund stehe und nicht die Lösung des Problems.

„Es besteht die Gefahr eines Präzedenzfalls. Denn so könnten künftig Bürger den Staat und somit alle anderen Mitbürger unter Druck setzen und wir hätten ständig Hungerstreiks zu jeglichen Themen. Demokratie bedeutet aber gemeinsames Handeln zum Wohle aller.“

Hintergrund
Korruption ist in Indien an der Tagesordnung. Deshalb gingen in Mumbai, Bangalore, Chennai und anderen indischen Städten Zehntausende auf die Straßen. Der Hungerstreik Anna Hazares wird als „Funke“ für die Proteste angesehen. Ärzte betreuen den indischen Aktivisten.

(rv 25.08.2011 mg)







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