Die Lage am Horn von
Afrika wird immer dramatischer. Nun sorgen die für diese Jahreszeit ungewöhnlichen
Wetterverhältnisse für Aufsehen. Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR
erschwere dies die Lage von etwa 1,4 Millionen durch die Hungersnot Vertriebenen in
Somalia. So seien die Flüchtlinge glühender Hitze, starken Winden und gelegentlichen
heftigen Unwettern ausgesetzt, sagte Adrian Edwards, Sprecher des UNO-Hochkommissars
für Flüchtlinge, am Dienstag in Genf. Meteorologen zufolge beginnt die Regenzeit am
Horn von Afrika normalerweise erst im Oktober.
Der Apostolische Administrator
für Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin, betont aber, dass die Hilfsleistungen bisher
sehr viele Notleidende erreicht haben. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er:
„Schwieriger
sieht es im Landesinneren aus. Dort erreichen die Hilfswerke nur mit Mühe die Menschen.
Deshalb kommen die meisten Flüchtlinge aus dieser Gegend Somalias. Ausländische Soldaten
– insbesondere die Soldaten der Afrikanischen Union – haben es schwer. Ich wünsche
mir, dass die ausländischen Diplomatien sich besser absprechen und die Hilfsprojekte
besser koordinieren. Eine solche Strategie fehlt derzeit.“
Somalia braucht
Stabilität. Deshalb müsse die internationale Gemeinschaft mithelfen, einen neuen funktionierenden
Staat aufzubauen. Das sei seit 20 Jahren das Ziel aller Hilfsmassnahmen für Somalia,
so Bischof Bertin.
„Gerade diese 20 Jahre sind das Problem. Die Menschen
haben sich an die Situation gewöhnt. Das hat eine bestimmte Wirtschaft und soziale
Lage beeinflusst. Es gibt Menschen in Somalia, die von der Situation profitieren und
andere wiederum, die sehr daran leiden. Die Schwierigkeit liegt gerade darin, sich
von diesem Erbe zu befreien.“