Eure Majestäten! Sehr geehrte Repräsentanten des Staates, der Region und der Stadt
Madrid! Verehrter Herr Kardinalerzbischof von Madrid und Präsident der Spanischen
Bischofskonferenz! Meine Herren Kardinäle, liebe Mitbrüder im bischöflichen Dienst!
Liebe Freunde! Der Moment des Abschieds ist gekommen. Diese in Madrid verbrachten
Tage mit einer so zahlreichen Teilnahme von jungen Menschen aus Spanien und der ganzen
Welt werden tief in meinem Gedächtnis und in meinem Herzen eingeprägt bleiben. Majestät,
der Papst hat sich in Spanien sehr wohl gefühlt. Auch die jungen Freunde, die Hauptakteure
dieses Weltjugendtages, sind hier und in vielen spanischen Städten und Orten, die
sie in den vorangehenden Tagen besuchen konnten, sehr gut aufgenommen worden. Ich
danke Eurer Majestät für die herzlichen Worte und dafür, daß Sie sowohl bei meiner
Ankunft als auch jetzt bei meiner Abreise zugegen sein wollten. Ich danke den Vertretern
des Staates, der Region und der Stadt Madrid, die mit ihrem Zusammenwirken große Sensibilität
für dieses internationale Ereignis bewiesen haben. Danke sage ich den Tausenden von
Freiwilligen, die den guten Ablauf aller Aktivitäten dieses Treffens ermöglicht haben:
der verschiedenen literarischen, musikalischen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen
des „Festival joven“, der Katechesen der Bischöfe sowie der zentralen Veranstaltungen
und Feiern mit dem Nachfolger Petri. Danke sage ich den Sicherheits- und den Ordnungskräften
wie auch denen, die bei den verschiedenen Dienstleistungen mitgewirkt haben: von der
Sorge für die Musik und die Liturgie bis zum Transport, zum sanitären Bereitschaftsdienst
und zur Versorgung mit Lebensmitteln. Spanien ist eine große Nation, die weiß,
wie man in einem im guten Sinne offenen, pluralistischen und respektvollen Miteinander
voranschreitet, und dies auch durchführen kann, ohne auf seine zutiefst religiöse
und katholische Seele zu verzichten. Dies hat es in diesen Tagen wieder einmal unter
Beweis gestellt, als es seine technische und menschliche Kapazität in einer so bedeutenden
und zukunftsträchtigen Unternehmung aufgeboten hat wie der, die Jugend dabei zu unterstützen,
daß sie ihre Wurzeln in Jesus Christus, dem Erlöser, einsenkt. Ein besonderes
Wort des Dankes gebührt den Organisatoren des Weltjugendtages: dem Präsidenten des
Päpstlichen Rates für die Laien Kardinal Stanisław Ryłko und dem gesamten Personal
dieses Dikasteriums; dem Erzbischof von Madrid Kardinal Antonio Maria Rouco Varela
zusammen mit seinen Weihbischöfen und der ganzen Erzdiözese; insbesondere dem Generalkoordinator
des Weltjugendtages Weihbischof César Augusto Franco Martínez und seinen zahlreichen,
so großherzigen Mitarbeitern. Die Bischöfe haben in ihren Diözesen gemeinsam mit den
Priestern, den Ordensleuten und den gläubigen Laien mit Eifer und Opferbereitschaft
für die sorgfältige Vorbereitung des Weltjugendtags gearbeitet. Allen gilt mein Dank,
verbunden mit der Bitte an den Herrn, daß er euren apostolischen Elan segne. Und
ich darf nicht versäumen, von ganzem Herzen den jungen Menschen für ihr Kommen zu
diesem Weltjugendtag sowie für ihre freudige, begeisterte und intensive Teilnahme
zu danken. Zu ihnen sage ich: Danke und Glückwunsch für das Zeugnis, das ihr in Madrid
und in den anderen Städten Spaniens, in denen ihr gewesen seid, gegeben habt. Ich
lade euch jetzt ein, in allen Winkeln der Welt die frohe und tiefe Glaubenserfahrung
zu verbreiten, die ihr in diesem herrlichen Land gemacht habt. Gebt eure Freude besonders
jenen weiter, die gerne gekommen wären, aber aus verschiedenen Gründen nicht konnten,
sowie allen, die für euch gebetet haben, und denen, deren Herzen die Feier des Weltjugendtags
gerührt hat. Helft mit eurer Nähe und eurem Zeugnis euren Freunden und Kameraden zu
entdecken, daß Christus zu lieben in Fülle zu leben bedeutet. Ich verlasse Spanien
zufrieden und dankbar gegenüber allen; vor allem aber gegenüber Gott, unserem Herrn,
der mir gewährt hat, diesen Weltjugendtag zu feiern, der so reich an Gnade und Empfindungen,
so voller Dynamik und Hoffnung war. Ja, das Glaubensfest, das wir miteinander begangen
haben, erlaubt uns, mit großem Vertrauen in die göttliche Vorsehung, die die Kirche
über die Meere der Geschichte leitet, vorauszublicken. Deshalb bleibt die Kirche jung
und voller Leben, auch wenn sie schwierige Situationen bewältigen muß. Das ist das
Werk des Heiligen Geistes, der Jesus Christus in den Herzen der jungen Menschen aller
Zeiten gegenwärtig werden läßt und ihnen so die Größe der göttlichen Berufung eines
jeden Menschen offenbart. Wir haben auch erfahren können, wie die Gnade Christi die
Mauern einstürzen läßt und die Grenzen aufhebt, welche die Sünde zwischen Völkern
und Generationen aufrichtet. Sie tut dies, um alle Menschen zu einer einzigen Familie
zu machen, die sich in dem einen gemeinsamen Vater geeint erkennt und die mit ihrer
Arbeit und Achtung alles pflegt, was er uns in der Schöpfung gegeben hat. Die
jungen Menschen antworten mit Eifer, wenn man ihnen aufrichtig und in Wahrheit die
Begegnung mit Jesus Christus anbietet, dem alleinigen Erlöser der Menschheit. Sie
kehren jetzt als Missionare des Evangeliums nach Hause zurück, „in Christus verwurzelt
und auf ihn gegründet, fest im Glauben“, aber sie werden auf ihrem Weg der Hilfe bedürfen.
Darum lege ich in besonderer Weise den Bischöfen, den Priestern, den Ordensleuten
und den katholischen Erziehern die Sorge für die Jugend ans Herz, die voller Hoffnung
dem Ruf des Herrn folgen will. Man braucht nicht den Mut zu verlieren angesichts der
Hindernisse, die in verschiedener Weise in einigen Ländern vorhanden sind. Stärker
als all das ist die Sehnsucht nach Gott, die der Schöpfer den jungen Menschen ins
Herz gelegt hat, und die Macht aus der Höhe, die denen, die dem Meister folgen, und
denen, die in ihm Nahrung für ihr Leben suchen, göttliche Kraft verleiht. Fürchtet
euch nicht, den Jugendlichen die Botschaft Jesu Christi ganz und vollständig vorzulegen
und sie zum Empfang der Sakramente einzuladen, durch die er uns an seinem eigenen
Leben teilhaben läßt. Majestät, bevor ich nach Rom zurückkehre, möchte ich den
Spaniern versichern, daß ich sie sehr in mein Gebet einschließe. Besonders bete ich
für die Eheleute und für die Familien, die verschiedenartige Schwierigkeiten zu bewältigen
haben, für die Notleidenden und die Kranken, für die Alten und die Kinder und auch
für die, welche keine Arbeit finden. Ich bete ebenso für die Jugend Spaniens. Ich
bin überzeugt, daß sie, vom Glauben an Christus bewegt, ihr Bestes geben werden, damit
dieses große Land die gegenwärtigen Herausforderungen angeht und auf dem Weg der Eintracht,
der Solidarität, der Gerechtigkeit und der Freiheit weiter voranschreitet. Mit diesen
Wünschen empfehle ich alle Menschen dieses herrlichen Landes der Fürsprache der Jungfrau
Maria, unserer Mutter im Himmel, und segne sie von Herzen. Möge die Freude des Herrn
immer eure Herzen erfüllen. Vielen Dank.