Beim Weltjugendtag in Madrid fand auch ein Treffen der Jugendbischöfe Europas statt.
Themen haben sie genug: Die jüngsten Vorfälle in London, die Proteste der Arbeitslosen
in Spanien oder die allgemeine Entwicklung der Jugendkulturen beispielsweise. Ist
ein neuer religiöser Aufbruch unter jungen Leuten spürbar? Der Schweizer Jugendbischof
Marian Eleganti gibt sich vorsichtig:
„Ich bin sehr zurückhaltend mit Generalisierungen.
Wer weiß denn schon, wo ein junger Mensch innerlich wirklich mit Gott verbunden ist.
Vieles geschieht im Stillen. Viele hängen ihren Glauben nicht an der großen Glocke.
Sie reden nicht immer gerne darüber.“
Der Glaube an Christus ist geprägt
von der Nächstenliebe, sagt gegenüber Radio Vatikan der österreichische Jugendbischof
Stephan Turnovszky.
„Ich hoffe sehr, dass auch die Weltöffentlichkeit aufmerksam
wird, auf die Art und Weise, wie Jugend zusammenkommt und vom Glauben geprägt ist.
Es gibt auch unter den Jugendlichen, die nach Madrid gekommen ist, solche, die arbeitslos
sind oder mit sozialen Nöten ringen. Aber ihre Lösung sieht gewaltfrei aus.“
Man
muss aber zwischen den einzelnen Ländern unterscheiden. Die Jugendarbeitslosigkeit
in Südeuropa liegt viel höher als in Deutschland. Dazu der deutsche Jugendbischof
Bernhard Haßlberger:
„Als ich würde da nicht relativieren. Denn jeder, der
keine Arbeit hat oder keine Ausbildung, ist einer zuviel. Bei uns liegt anscheinend
die Jugendarbeitslosigkeit um neun Prozent. Da weiß man ja gar nicht, was man dazu
sagen muss. Ich würde also keine Rechnungen machen.“
Bei dem Treffen der
Jugendbischöfe ist deutlich geworden, dass es ein Wille zur stärkeren, europaweiten
Zusammenarbeit braucht.