Das spanische Fernsehen
bezeichnet den Weltjugendtag in Madrid als „Olympiade des Glaubens“. Die iberische
Metropole will 2020 die Sommerspiele durchführen, deshalb stellt TVE diesen Vergleich
an. Dabei bezieht man sich vor allem auf die Zahlen, die die Organisatoren nun verkündet
haben. Etwa 150 Länder werden in dieser Woche über das Jugendtreffen berichten. Man
rechnet mit rund 600 Millionen TV-Zuschauern weltweit. Was die wichtigsten spanischen
Zeitungen an diesem Dienstag geschrieben haben, weiß unser Korrespondent Mario Galgano.
Die
größte Tageszeitung Spaniens El Pais betrachtet den Weltjugendtag aus einer
wirtschaftlichen Perspektive. Das linksliberale Blatt schreibt, dass die Organisatoren
des Jugendevents durch den Verkauf von Souvenirs und andere Dienstleistungen mit mindestens
50 Prozent der Einnahmen rechnen können. Somit sei die Finanzierung des Weltjugendtreffens
gesichert, da fast eine halbe Million Menschen extra hierfür erwartet werden.
Ähnlich
schreibt die Madrider Zeitung ABC. Sie hat mit dem Bürgermeister der Stadt,
Alberto Ruiz Gallardon, gesprochen. Dieser kritisiert die Haltung der spanischen Regierung:
Das sozialistische Zapatero-Kabinett sei gegenüber dem WJT ambivalent, so der Madrider
Bürgermeister, der selbst der oppositionellen Volkspartei PP angehört. Es gebe Minister,
die das Ereignis würdigen, und andere, die von einer „Einmischung der Kirche“ sprechen.
Das findet der Bürgermeister für Spanien peinlich.
Die konservative Zeitung
La Razon titelt groß „Bienvenidos“ – „Herzlich willkommen“. Die Hauptstadt
beginne zu zittern, schreibt La Razon weiter. Die rechtskonservative Zeitung El
Mundo spricht von einem „Tsunami der Jugend“ in Madrid. Die Gassen füllen sich
mit Jugendlichen aus der ganzen Welt. Es handele sich um eine „Reise des Glaubens“,
steht bei El Mundo. (rv 16.08.2011 mg)