Maria Himmelfahrt: "Nur die Dinge Gottes verdienen Eile"
Papst Benedikt XVI.
hat zu Maria Himmelfahrt die Rolle der Gottesmutter für den persönlichen Glaubensweg
der Katholiken gewürdigt. Im Nachdenken über Maria „ist uns die Gnade gegeben, auch
unser eigenes Leben in der Tiefe zu sehen“, sagte der Papst bei einer Messe in der
Pfarrkirche von Castelgandolfo. Im Evangelium des Tages schreibe Lukas von der „Eile“,
mit der Maria das Haus ihrer Kusine Elisabeth aufsucht, die im hohen Alter ein Kind
austrägt. Dieses „in Eile“ scheine ihm wichtig, fügte Benedikt in einer freien Anmerkung
zu seiner vorbereiteten Predigt hinzu:
„Die Dinge Gottes verdienen Eile,
mehr noch, die einzigen Dinge auf der Welt, die Eile verdienen, sind jene Gottes,
weil sie dringend für unser Leben sind“.
Zu Maria Himmelfahrt würdigt
die Kirche die unendliche Liebe Gottes zu seinem Geschöpf Maria.
„Auch
wir sind Empfänger dieser unendlichen Liebe. Sie, die Gottesmutter, öffnet uns für
die Hoffnung, für eine Zukunft voller Freude, und sie zeigt uns den Weg, diese Freude
zu erreichen: es gilt, Gottes Sohn im Glauben aufzunehmen; Seine Freundschaft nie
zu verlieren, sondern uns von seinem Wort erleuchten und leiten zu lassen; ihm jeden
Tag zu folgen, auch in jenen Augenblicken, in denen wir fühlen, dass unser Kreuz schwerer
wird.“
Das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel ist das
jüngste in der Geschichte der katholischen Kirche. Es wurde von Papst Pius XII. im
Jahr 1950 proklamiert, erinnerte der Papst beim Angelusgebet. Allerdings habe dieses
Gedenken Wurzeln in den ersten Jahrhunderten der Kirche.
„Am heutigen Festtag
gedenkt die Kirche der Aufnahme Mariens in den Himmel. Wir verehren Maria nicht als
Persönlichkeit einer vergangenen Zeit, sondern als die Lebendige, die in der Gegenwart
Gottes steht. An ihr wird der ewige Plan des Schöpfers sichtbar, den Menschen ganz
– mit Seele und Leib – zu erlösen und zu erneuern. Auch wir hoffen, Gott einst in
unvergänglicher Freude von Angesicht zu Angesicht zu schauen. Maria, die Mutter des
Herrn, sei euch Unterpfand dieser wunderbaren Zuversicht.“