Maximilian Kolbe ist
auch heute Mahnmal gegen Rassismus und übersteigerten Nationalismus. Daran erinnert
der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick anlässlich des 70. Todesjahres des Märtyrers
im Gespräch mit Radio Vatikan. Die Nationalsozialisten brachten den polnischen Franziskaner
am 14. August 1941 im Konzentrationslager Auschwitz um. Kolbe wurde mit einer Giftspritze
getötet, nachdem er an Stelle eines Mithäftlings und Familienvaters in den so genannten
Hungerbunker gegangen war. Am kommenden Sonntag jährt sich Kolbes Todestag zum siebzigsten
Mal; dazu findet in der heutigen Gedenkstätte Auschwitz ein Gottesdienst für Kolbe
statt. Erzbischof Schick, der auch Vorsitzender der deutsch-polnischen Kontaktgruppe
ist, nimmt daran für die Deutsche Bischofskonferenz teil. Welche Botschaft geht heute
von Maximilan Koble aus? Dazu Bischof Schick:
„Dass er uns zunächst einmal
daran erinnert, dass wir uns an Auschwitz erinnern müssen, damit Auschwitz niemals
vergessen wird. Die Menschheit ist immer in Gefahr, inhuman zu werden. Das hat sich
ja auch gezeigt nach Auschwitz und nach dem Zweiten Weltkrieg bis in unsere Geschichte
hinein. Denken wir zum Beispiel an Burundi- Genozide kommen auch heute vor. Auschwitz
erinnert uns daran, dass wir nie rassistisch und nationalistisch werden dürfen. Das
ist Auschwitz. Und das muss der Menschheit in Erinnerung bleiben.“
Maximilian
Kolbe wurde 1982 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen. Und auch Papst Benedikt
ging in einer Reihe von Predigten und Ansprachen auf den Märtyrer ein. Zu Kolbes Todestag
vor drei Jahren, am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt, sagte Benedikt XVI. in
Castel Gandolfo:
„Ave Maria! - Diese letzte Anrufung hatte der Heilige Maximilian
Kolbe auf den Lippen, als er demjenigen, der ihn mit einer Phenol-Injektion töten
sollte, den Arm entgegenstreckte. Es ist bewegend festzustellen, wie die demütige
und vertrauensvolle Zuflucht zur Muttergottes stets eine Quelle des Mutes und der
inneren Ruhe ist. Während wir uns auf die Feier des Hochfestes Mariä Himmelfahrt vorbereiten,
das in der christlichen Tradition eines der beliebtesten Marienfeste ist, erneuern
wir unsere Weihe an jene Frau, die vom Himmel aus mit mütterlicher Liebe unablässig
über uns wacht. Dies bringen wir in dem uns so vertrauten Gebet des „Gegrüßet seist
du, Maria“ zum Ausdruck, in dem wir sie anflehen, für uns zu bitten – jetzt und in
der Stunde unseres Todes.“