2011-08-13 13:45:54

Frère Alois: „Jugend muss mitgestalten“


RealAudioMP3 Auch die Gemeinschaft von Taizé wird beim Weltjugendtag mitmachen. Das versicherte Frère Alois, Prior der ökumenischen Gemeinschaft und Nachfolger des Gründers Roger Schütz. Mario Galgano hat ihn nach der Bedeutung des Weltjugendtages für die Gemeinschaft und für ihn selber gefragt.

„Seit es Weltjugendtage gibt, sind wir dabei. Frére Roger war bei dem allerersten Treffen in Rom anwesend. Zusammen mit Mutter Theresa hatte er damals den Kreuzweg vorbereitet und mit den Jugendlichen gebetet. Seitdem sind wir immer mit dabei. Wir wollen damit ein Zeichen geben. Wir wollen der Kirche darin unterstützen, noch mehr auf die Jugend zuzugehen und noch mehr daran zu suchen, welchen schöpferischen Platz die Jugendlichen in der Kirche einnehmen können. Wir werden in Madrid in einer Kirche sein. Dort werden wir beten und zuhören und sind für Zeiten der Stille da.“

Wie erleben Sie derzeit die Jugend in Europa? Wenn man schaut, was in England passiert ist oder die Probleme der spanischen Jugend in Betrachtung zieht– zum Beispiel was die Arbeitslosigkeit betrifft – dann sieht es nicht so gut aus.

„Es gibt eine große Vielfalt. Auf der einen Seite haben wir es mit sozialen Schwierigkeiten zu tun. Das müssen wir ernst nehmen, weil sie aus einer Entmutigung herauskommen. Jugendliche haben manchmal den Eindruck, sie können nicht viel beitragen, um unsere Gesellschaft mitzugestalten. Gerade deshalb ist es wichtig, dass sie spüren, in der Kirche können sie schöpferisch Etwas tun. In Taizé empfangen wir Jugendliche das ganze Jahr über. Wir spüren eine Freude an der Gemeinschaft der Kirche. Es gibt auch eine Freude an der internationalen Gemeinschaft sowie die Universalität der Kirche zu entdecken. Ich hoffe, dass das Treffen in Madrid diese Freude stärken wird.“

In Madrid werden hundert tausende von Jugendlichen erwartet. Man spricht sogar von Millionen. Ist das Ihrer Meinung nach nicht zu viel? Kann man da als Teilnehmer noch eine persönliche Beziehung zu Gott pflegen oder geht man in der Masse unter?

„Es braucht sicherlich nicht nur die großen gemeinsamen Veranstaltungen, die natürlich der Mittelpunkt der Weltjugendtage sind. Die Gebete und die Abschlussmesse mit dem Papst sind wichtige Ereignisse. Es braucht aber auch neben diesen großen gemeinsamen Veranstaltungen auch Möglichkeiten zur Stille und zum Gespräch mit kleinen Gruppen. Aber ich bin sicher, dass dies in Madrid auf vielerlei Weise möglich sein wird.“

(rv 13.08.2011 mg)







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